03.05.2008
Fototour durch Sofia
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Sofia Vitosha Büro Budki
The little differences...
- Haustüren sind auch von außen per Klinke zu öffnen. Man kann sich daher nicht aus Versehen aussperren, muss allerdings nachts daran denken, abzuschließen.
- In Sofia haben Straßenbahnen auch einen Briefkasten. Man kann dort ganz normal seine Briefe einwerfen, die werden dann an der Endhaltestelle geleert und der Post übergeben.
- In Sofia gibt es gelbe Pflastersteine im Regierungsviertel.
- Bulgaren trinken Kaffe hauptsächlich als Espresso.
- Handwerker heißen alle Meistori, was leider keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Qualifikation gibt.
- Understatement ist hier unbekannt.
- Az i ti: Der Bulgare ist ein Esel und nennt sich immer zuerst.
- Der Bulgare frühstückt nicht. Dafür isst er zweimal warm.
- Das Erdgeschoss wird mitgezählt und bekommt die 1.
Freifahrschein!
Nach 2.500km Transbalkania, mehreren hunderten Km auf bulgarischen Magistralen (bg für Überlandstraßen) wurde ich nun doch mal von der Polizei heraus gewunken. Das andere Mal zwecks Überprüfung der gültigen Versicherung zählt nicht. Auch wenn der Bulgare nicht gerade für Teamwork und kooperatives Verhalten bekannt ist, beim Autofahren sind sie sozial eingestellt. Per Lichthupe wird vor einer drohenden Polizeikontrolle gewarnt und man kann sein Tempo und Fahrverhalten dementsprechend anpassen. Durch Müdigkeit oder Übermut habe ich dann mal eine solche Warnung in den Wind geschlagen und einen LKW in einer Kurve auf einer Abbiegespur überholt. Sagen wir mal so, im Vergleich zu den Vergehen, die man sonst so beobachtet, eher im harmloseren Bereich anzusiedeln. Da wird auch mal gerne rechts über den Standstreifen überholt, wenn es dem schnelleren Fortkommen dienen soll. Aber gut, es gibt eine subjektive Auslegung von Verkehrsregeln. Ich wurde nun raus gewunken. Nach Aushändigung von Fahrzeugpapieren und deutschem Führerschein ist der Verkehrspolizist wohl schon innerlich zusammengezuckt. Auf die Frage ob ich bulgarisch verstehe, antwortete ich routiniert mit malko (wenig). Wobei ich das nächste Mal besser mit ne antworte. Er bat mich dann ihm zum Streifenwagen zu folgen. Gesagt, getan. Dort wurde mir mit gebrochenem Englisch und mit Hilfe einer Tabelle mein Vergehen erklärt. Ich gab mich reumütig und versuchte nichts abzustreiten, wie sie es wohl von bulgarischen Autofahrern wohl gewohnt sind. Damit fing aber für die Polizisten das Problem an. Sie konnten mir keinen Strafzettel ausstellen, da diese an den Führerschein gekoppelt sind und man die Strafe an seinem Heimatort bezahlen muss. Barzahlungen an Polizisten sind aber aus gutem Grund verboten. Daher fragten sie mich, ob ich einen bg Ausweis besitze, das verneinte ich, dann fragten sie wo ich wohne. Ich gab wahrheitsgemäß Uliza 4 Varna an. Sie dachten aber, dass ich sie nicht verstanden habe und ihnen nur die Hausnr. gab. Also hakten sie nach und fragten nach dem Straßennamen, ich wieder 4. So kamen wir also nicht weiter, also fragten sie, wo ich arbeite, ich in Sofia, Ivan Denkoglu 26. Dann murmelten, ich müsste nach Veliko Tarnovo auf das Amt, aber gestern war ja freier Tag für die Behörden und vor Mittwoch macht nichts auf. Das brachte sie auch nicht weiter. Also kamen sie zur universellen Sprache zurück: Geld. Sie wollten mir weiß machen, dass meine Strafe 40 Leva sei. Ich so ok. Mir war klar, dass dies der Tarif für das Bakschich war und meine Weiterfahrt beschleunigen sollte, 20 Leva für jeden, es waren ja zwei Polizisten. Ich stellte mich also dumm und wartete einfach. Wenn sie Geld wollen, will ich einen Strafzettel, den sie mir aber nicht ausstellen können. Sie merkten, dass ich sie wohl nicht richtig verstand. Außerdem gibt es einen neuen Innenminister, der gerade einige Umstrukturierungen vornimmt, das ließ die Polizisten daher auch etwas vorsichtiger werden. Ich habe mir außerdem vorgenommen, bei der Korruption nicht mitzumachen. Ich kann nicht auf der einen Seite Mafia und Korruption im Land beklagen und gleichzeitig selbst bestechen. Also ließen sie mich zähneknirschend laufen, nicht ohne sich viel sagend zu beklagen, mit Bulgaren wäre es viel einfacher, mit Ausländern schwieriger. Ich antwortet nur achselzuckend: Not my fault.
Auf jeden Fall eine Story mit der man in BG jede Party beleben kann...
Pozdravi
Ivan
Voyager, Idolite, Chalga und Dieter Bohlen
Bulgarien ist ein Land mit einer reichen und alten musikalischen Tradition. Übrigens hat es ein bulgarisches Volkslied auf die Goldene Schallplatte gebracht, die an der Raumsonde Voyager angebracht wurde und von unserer Zivilisation Kunde verbreiten soll. Es ist , "Izlel je Delyo Hagdutin," gesungen von Valya Balkanska, Dauer 4:59. Eine Hörprobe kann man sich hier anhören: http://re-lab.net/welcome/index.html .
Auch der mythische Sänger Orpheuss war ein thrakischer Königs- und Gottessohn gewesen und in einer Höhle in den Rhodopen in die Unterwelt abgestiegen sein, um seine Euridike zu holen. Wir haben darüber berichtet. Leider hat er sich beim Aufstieg nach ihr umgedreht und somit die Abmachung gebrochen. Also blieb sie im Hades. Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Orpheus
Die Nachfolger Orpheus werden gerade auf BTV gesucht, unter anderem durch Lucy von den No Angels, sie ist ja gebürtige Bulgarin und wird wohl beim Eurovision Songcontest gegen ihr Heimatland ansingen. Lustig sie auf bulgarisch reden zu hören. Die Sendung, in Deutschland auch durch seine Abkürzung DSDS bekannt, heißt hier, wie in vielen Ländern, Music Idol und läuft gerade in der zweiten Staffel. Die Interpretin von Ken Lee weiter unten stammt aus der aktuellen Staffel. Mittlerweile hat BTV auch einen Wettbewerb der besten Ken Lee Imitatoren daraus gemacht. Ken Lee hört man allerdings auch in Diskos. Während sich in Deutschland keiner mehr nach den vermeintlichen Superstars umschaut, oder die Gewinner der letzten Staffeln beim Namen kennt, ist das in Bulgarien noch ein großes Ding und abendliches Pflichtprogramm. Man muss allerdings auch sagen, dass einige der Kandidaten durchaus singen können. Da ist z.B. die 15 jährige Chanel (was hat sich die Mutter gedacht), die für ihr Alter sehr reif wirkt. Oder auch ein Rocker. Dann gibt es noch einen, der hat als Sänger in eine Pianobar in Varna gearbeitet. Dessy und die anderen kennen ihn sogar. Benannt werden die Kandidaten Idolites und ihr Handeln und Tun findet auch Eingang in die Nachrichtensendungen und Klatschblätter.
Bulgarien ist musikalisch jedoch zweigeteilt, die Grenze verläuft zwischen Chalga oder Popfolk und den Chalga Hassern, die andere Musik vorziehen. Die Gegner betrachten die Musik als Billig, ungefähr auf dem Niveau von Ballermanhits und befürchten augenblicklichen Ohrkrebs beim Hören. Die Fans schauen Planeta TV, hören Veselina und Veronika im Radio und bevölkern Fussballstadien, um den Shows von Ivana, Gloria, Andrea, Kamila oder auch Sonja Nemska (die deutsche) und wie sie alle heißen, beizuwohnen. Man kennt nur ihre Vornamen und ihre sehr sehr knappe Bühnengarderobe korreliert mit dem recht knappen Themenspektrum der Liedtexte. Meist geht es um Lubov, Liebe oder der Abwesenheit davon. Die Videos würden in einigen Ländern auch als Pornografie durchgehen. Ich muss hier aber zugeben, dass die Musik durchaus ihren exotischen Reiz hat, die Melodien sind einprägsam, die Rhythmen tanzbar und solange man die Texte kaum versteht, kann man sich das auch gut anhören. Leider ist mein Umfeld eher Chalga kritisch eingestellt und man macht sich um meinen Geisteszustand Sorgen. Allerdings scheint sich Vali in meinem Fahrwasser zu trauen, Chalga zu hören...
Von Chalga zu Dieter Bohlen ist es dann auch nicht mehr weit. Ein für Ausländer etwas merkwürdig erscheinendes Phänomen der einheimischen Popkultur ist die Retrowelle. Sicher, in Deutschland hört man auch hin und wieder einen 80er Hit im Radio, aber so oft wie hier höre Cherry Cherry Lady, Pump up the volume und wie sie alle heißen auch wieder nicht. Snap war kürzlich in Varna und hat ein ausverkauftes Konzert gegeben. Big in Bulgaria würde ich dazu sagen.
In diesem Sinne!
Pozdravi
Ivan
Man spricht deutsch...
Zdrasti,
sind nun wieder aus Sofia zurück in Veliko Tarnovo (VT). Die ersten beiden Arbeitstage Trainee im Projectmanagement habe ich auch gut überstanden. Das Büro liegt sehr zentral in einer Seitenstraße des Vitosha Boulevards, die gute Stube in Sofia. Wenn man jetzt von oben kommt, dann einfach die zweite Straße rechts rein. In dem Gebäude mit dem hellen Dach befindet sich das Büro von Kalteswasser Multimedia EOOD (GmbH) gutgesichert im dritten Stock.
Größere Kartenansicht
sind nun wieder aus Sofia zurück in Veliko Tarnovo (VT). Die ersten beiden Arbeitstage Trainee im Projectmanagement habe ich auch gut überstanden. Das Büro liegt sehr zentral in einer Seitenstraße des Vitosha Boulevards, die gute Stube in Sofia. Wenn man jetzt von oben kommt, dann einfach die zweite Straße rechts rein. In dem Gebäude mit dem hellen Dach befindet sich das Büro von Kalteswasser Multimedia EOOD (GmbH) gutgesichert im dritten Stock.
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Arbeitsbeginn war bequem um 12h. Da sich die meisten Kollegen zwei Tage frei genommen haben, um 10 Tage Urlaub am Stück zu bekommen, war das Büro daher nur in minimal Besetzung vertreten. So habe ich erstmal Jörg Stehle, der Geschäftsführer und Gründer von Kalteswasser (KW) kennengelernt. Bisher verlief unser Kontakt nur über Telefon und Email. Dann waren Dimitar Balutchev, der Geschäftsführer von KW Bulgarien, kurz Mitko, Ivaylo Ivanov, kurz Ivo, ein Bulgare, der in Berlin Kreuzberg aufgewachsen ist und Asparuch, der Praktikant, der einzige der nicht des deutschen mächtig ist, anwesend. Nachdem ich allen bekannt gemacht wurde, bekam ich einen Laptop eingerichtet und durfte mich dann an einen der Schreibtische setzen. Dort verbrachte ich die Zeit damit, einige Dokus über die Firma zu lesen und mir alte Projekte anzuschauen. Mittags hat uns dann Jörg zu einer Pizza in der Nähe eingeladen. Am Nachmittag gab es dann das erste Meeting, angenehmer weise auf deutsch, zu einem neuen Produkt, das KW auf den Markt bringen möchte. Bei der Umsetzung dieses Projekts werde ich auch involviert sein. Danach haben wir dann Schluss gemacht.
Abends habe ich mir dann das Champions League Spiel ManU gegen Barca angeschaut, nach dem einzigen Tor bin ich dann eingeschlafen.
Am nächsten Tag war ich dann um 10h im Büro und habe erstmal nur Mitko angetroffen. Er ist auch wie ich ein Autofreak und hält zudem große Stücke auf Honda. Da habe ich ihm natürlich Suxilandia nahegelegt. Dann habe ich noch die Dokus zu Ende gelesen. Später kam Jörg und bat mich ein Kurzkonzept des neuen Projektes für die Grafiker und Programmierer auf Englisch zu übersetzen. Mittags gab es dieses Mal McDonalds, da die anderem ein Meeting hatten, wo ich nicht unbedingt dabei sein brauchte und ich die Geheimtipps in der Umgebung noch nicht kenne.
Nach Feierabend bin ich dann mit Ivo noch auf ein Bier auf Vitosha. Aus einem Bier wurden mehrere und am Ende sind wir dann in einem Karaoke Schuppen gelandet, was aber eine recht unterhaltsame Sache geworden ist. Gegen halb 4 war ich dann wieder zu Hause.
Bisher lief alles sehr vielversprechend.
Pozdravi
Ivan
26.04.2008
Ostern und Reisekalender
Dobro utro,
heute schreibe ich aus Veliko Tarnovo (oder Turnovo, je nach Schreibweise) aus dem Haus von Dessys Eltern. Ein sehr schöner Ort zum Relaxen. Liegt 230km von Varna aus gesehen auf halber Strecke nach Sofia. Es war die Hauptstadt des zweiten bulgarischen Reiches. Mehr zu Geschichte und Ort http://en.wikipedia.org/wiki/Veliko_Tarnovo (mit schönen Panoramafotos).
Dieses Wochenende ist nach orthodoxem Kalender Ostern, auf bg Velikden genannt. Eine andere mathematische Formel zum Errechnen des Ostertermins macht es möglich. Ansonsten wird er ähnlich gefeiert wie bei den Katholiken. Auch werden Osterlämmer und Ostereier verspeist, Ostersträucher gebunden und sich Frohe Ostern gewünscht. Am Ostersonntag wird dann Christus Auferstehung gefeiert, man sagt sich dann Hristos voskrese! und antwortet mit Voistina vozkrese! (Christus ist auferstanden - Wahrhaftig, das ist er!).
Am Montag werde ich dann nach Sofia fahren. Am nächsten Tag werde ich meinen ersten Arbeitstag haben, angenehmer Weise haben wir 12h als Beginn verabredet. Ich werde dann bis Mittwoch arbeiten, dann ist auch schon 1. Mai, wo ja niemand arbeitet. 2. Mai ist ein beweglicher Feiertag. Am 1. Mai werde ich Dessy vom Flughafen abholen, die aus England von einer Dienstreise kommen wird und wir werden dann gemeinsam nach Veliko Tarnovo zurückfahren und dort weitere fünf Tage verbringen. Hier wird nämlich am 6. Mai der Gergyovden (der Tag des St Georges) gefeiert. Dazu wird ein Lamm im Steinofen gebacken. Extrem lecker! Außerdem hat Dessys Mutter an diesem Tag Geburtstag. Also wir werden aus dem Feiern und Essen nicht mehr rauskommen.
Am 7. Mai fängt dann meine Arbeit an. Da hier in Bulgarien Brückentage (also 2. und 5, Mai) frei gegeben werden, diese aber an den darauf folgenden Samstagen (10. und 17. Mai) nach gearbeitet werden, werde ich also nicht vor dem 22. Mai nach Varna zurückkehren...
Dafür werde ich dann weiter hier posten.
Pozdrawi und chestit velikden!
Ivan
heute schreibe ich aus Veliko Tarnovo (oder Turnovo, je nach Schreibweise) aus dem Haus von Dessys Eltern. Ein sehr schöner Ort zum Relaxen. Liegt 230km von Varna aus gesehen auf halber Strecke nach Sofia. Es war die Hauptstadt des zweiten bulgarischen Reiches. Mehr zu Geschichte und Ort http://en.wikipedia.org/wiki/Veliko_Tarnovo (mit schönen Panoramafotos).
Dieses Wochenende ist nach orthodoxem Kalender Ostern, auf bg Velikden genannt. Eine andere mathematische Formel zum Errechnen des Ostertermins macht es möglich. Ansonsten wird er ähnlich gefeiert wie bei den Katholiken. Auch werden Osterlämmer und Ostereier verspeist, Ostersträucher gebunden und sich Frohe Ostern gewünscht. Am Ostersonntag wird dann Christus Auferstehung gefeiert, man sagt sich dann Hristos voskrese! und antwortet mit Voistina vozkrese! (Christus ist auferstanden - Wahrhaftig, das ist er!).
Am Montag werde ich dann nach Sofia fahren. Am nächsten Tag werde ich meinen ersten Arbeitstag haben, angenehmer Weise haben wir 12h als Beginn verabredet. Ich werde dann bis Mittwoch arbeiten, dann ist auch schon 1. Mai, wo ja niemand arbeitet. 2. Mai ist ein beweglicher Feiertag. Am 1. Mai werde ich Dessy vom Flughafen abholen, die aus England von einer Dienstreise kommen wird und wir werden dann gemeinsam nach Veliko Tarnovo zurückfahren und dort weitere fünf Tage verbringen. Hier wird nämlich am 6. Mai der Gergyovden (der Tag des St Georges) gefeiert. Dazu wird ein Lamm im Steinofen gebacken. Extrem lecker! Außerdem hat Dessys Mutter an diesem Tag Geburtstag. Also wir werden aus dem Feiern und Essen nicht mehr rauskommen.
Am 7. Mai fängt dann meine Arbeit an. Da hier in Bulgarien Brückentage (also 2. und 5, Mai) frei gegeben werden, diese aber an den darauf folgenden Samstagen (10. und 17. Mai) nach gearbeitet werden, werde ich also nicht vor dem 22. Mai nach Varna zurückkehren...
Dafür werde ich dann weiter hier posten.
Pozdrawi und chestit velikden!
Ivan
24.04.2008
McDonalds
Ich gehe gerne auf Reisen in den McDonalds. Natürlich bevorzuge ich es erstmal die einheimische Kost zu versuchen, aber genau das ist ja auch ein Grund dafür mal den Mäcces zu testen. Gerne versucht sich der Burgerbrater den regionalen Geschmäckern anzupassen und einen landestypischen Burger auf das Menue zu bringen. In Holland gibt es beispielsweise einen McKroket, der, wie der Name schon sagt, mit einer Krokette belegt ist, die ihrerseits mit einer schleimigen Masse gefüllt ist. Nicht empfehlenswert! In Polen gibt es einen Schweinefleichburger. Leider konnte ich hier so einen nicht entdecken, also wählte ich aus Gründen der Vergleichbarkeit einen BigMac. Der schmeckte eigentlich so wie man ihn aus Deutschland gewohnt ist. Was den Unterschied ausmacht ist aber das Tempo mit dem meine Bestellung bearbeitet wurde und der Qualität des Essens. Alles schmeckte knackig und frisch. Die Pommes goldfarben fritiert, außen knusprig innen weich. Auch der BigMac war nicht windschief und der Salat noch frisch. In Deutschland wartet man erstmal ne halbe Stunde, bis man gesagt bekommt, dass der Burger noch nicht fertig ist und an den Tisch geliefert wird. Und das ganze auch noch zu einem günstigeren Preis.
Als nächstes teste ich den KFC...
Pozdrawi
Ivan
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mcdonalds varna big mac
23.04.2008
Pimp my Varna
In letzter Zeit sieht man verstärkte Aktivitäten in Varna bezüglich Aussehen und Auftritts der Stadt. Dies äußerte sich in einer Zunahme von Putzkolonnen (in der Regel bestehend aus Sinti und Roma, kurz Zigani) und plötzlich erscheinenden Fahrbahnmarkierungen. Bisher musste man auf vielen Strecken erfühlen, wo eine Spur endet und die nächste beginnt, oder wird mit einem Hupkonzert darauf hingewiesen. Nun leuchten einem die weißen Linien jungfräulich entgegen. Erwin (ihr wisst, der Holländer) meinte jedoch, dass die weiße Pracht nur ein paar Monate halten würde und dass sie dieses Theater immer zu Beginn der Tourismuszeit veranstalten. Neu dazu gekommen sind auch Verkehrsüberwachungskameras an neuralgischen Verkehrsknotenpunkten. Ob sie nun aber scharf geschaltet, Geschwindigkeitsübertretungen oder Ampelvergehen registrieren sollen, ist mir nicht bekannt. Auch Erwin vermochte dies nicht mit absoluter Sicherheit zu sagen. Allerdings wies er daraufhin, dass in Bulgarien Verkehrsdelikte Fahrer- und nicht Halter-bezogen verfolgt werden. Dies wäre dann bei einem Blitzer schwer festzustellen.
Und was wäre ein Aufhübschen der Stadt ohne sich der zahlreichen Schlaglöcher anzunehmen. Die Arbeiten aber haben die Folge die Löcher in Beulen zu verwandeln und fördern nicht gerade den Fahrkomfort.
Dann habe ich hier noch einen Job gesehen, den es in Deutschland wohl nie gegeben hat und nie geben wird: BaustellenzaunwerbeplakatreinigerIn.
Pozdrawi
Ivan
Und was wäre ein Aufhübschen der Stadt ohne sich der zahlreichen Schlaglöcher anzunehmen. Die Arbeiten aber haben die Folge die Löcher in Beulen zu verwandeln und fördern nicht gerade den Fahrkomfort.
Dann habe ich hier noch einen Job gesehen, den es in Deutschland wohl nie gegeben hat und nie geben wird: BaustellenzaunwerbeplakatreinigerIn.
Pozdrawi
Ivan
Erwin, the Dutch
Erwin ist ein Holländer in den 40ern, der seit sechs Jahren in Varna lebt, mit einer Bulgarin verheiratet ist und einen vierjährigen Sohn hat. Er arbeitet hier bei eine bulgarischen IT-Firma und sein Büro ist im selben Gebäude, wo Dessy arbeitet. Und seine Frau arbeitet auch da.
Ich kenne Erwin aus einem Internetforum, www.novinite.com, und seit einiger Zeit haben wir schon versucht einen Termin zu finden. Nun gestern hat es dann endlich geklappt.
Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Er hat bereits die Sicht eines Alteingesessenen und kann einem Neuankömmling wie mir einige Flausen aus dem Kopf jagen. Er ist dabei aber nicht miesepetrig unterwegs sondern sieht die Dinge differenzierter. Am meisten beklagt er sich über die sozialistischer Mentalität vieler Bulgaren, auch der jüngeren. Dann den Fahrstil und die Mafia. Er lebt jedoch sehr gerne hier und im Sommer ist die Stadt auch sehr angenehm. Im Winter allerdings ist sie wie ausgestorben und der Wind vom Meer lässt die gefühlte Temperatur schnell in arktische Regionen sinken. Apropos Wind, gestern auf dem Weg zu dem Treffen bin ich mit dem Auto in eine Art spontan Sturm gekommen. Ich bog um die Kurve und sah mich plötzlich einer Wand aus Sand gegenüber. Plötzlich flog alles durch die Luft, Sand, Tüten, Äste, etc. Es wurde auch schlagartig dunkler. Erwin erzählte mir, dass dies häufiger passieren würde und er bereits mal einen Abfallcontainer durch die Luft hat fliegen sehen...
Nach 2 Stunden haben wir uns dann verabschiedet und uns locker für Freitagabend verabredet.
Poslzdrawi
Ivan
Ich kenne Erwin aus einem Internetforum, www.novinite.com, und seit einiger Zeit haben wir schon versucht einen Termin zu finden. Nun gestern hat es dann endlich geklappt.
Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Er hat bereits die Sicht eines Alteingesessenen und kann einem Neuankömmling wie mir einige Flausen aus dem Kopf jagen. Er ist dabei aber nicht miesepetrig unterwegs sondern sieht die Dinge differenzierter. Am meisten beklagt er sich über die sozialistischer Mentalität vieler Bulgaren, auch der jüngeren. Dann den Fahrstil und die Mafia. Er lebt jedoch sehr gerne hier und im Sommer ist die Stadt auch sehr angenehm. Im Winter allerdings ist sie wie ausgestorben und der Wind vom Meer lässt die gefühlte Temperatur schnell in arktische Regionen sinken. Apropos Wind, gestern auf dem Weg zu dem Treffen bin ich mit dem Auto in eine Art spontan Sturm gekommen. Ich bog um die Kurve und sah mich plötzlich einer Wand aus Sand gegenüber. Plötzlich flog alles durch die Luft, Sand, Tüten, Äste, etc. Es wurde auch schlagartig dunkler. Erwin erzählte mir, dass dies häufiger passieren würde und er bereits mal einen Abfallcontainer durch die Luft hat fliegen sehen...
Nach 2 Stunden haben wir uns dann verabschiedet und uns locker für Freitagabend verabredet.
Poslzdrawi
Ivan
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Endlich Internet!!!
Dobro utro zusammen,
leider habe ich es nicht geschafft, letzten Freitag zu bloggen, da wir nun endlich in die neue Wohnung umgezogen sind und das Internet erst gestern aktiviert wurde. Eigentlich sollte das schon letzte Woche passiert sein, aber wie das nun mal mit Telkom Firmen sind, nächste Woche heißt da nicht immer auch DIE nächste Woche. Ein Anruf bei der Hotline ergab, dass unser Auftrag nicht weitergeleitet wurde. Das kennt man ja... Dafür erfreue ich mich nun an einer 12 MBps Leitung.
Da in der letzten Woche viel passiert ist, werde ich mehrere Post schreiben.
Also viel Spaß beim Lesen!
Ivan
leider habe ich es nicht geschafft, letzten Freitag zu bloggen, da wir nun endlich in die neue Wohnung umgezogen sind und das Internet erst gestern aktiviert wurde. Eigentlich sollte das schon letzte Woche passiert sein, aber wie das nun mal mit Telkom Firmen sind, nächste Woche heißt da nicht immer auch DIE nächste Woche. Ein Anruf bei der Hotline ergab, dass unser Auftrag nicht weitergeleitet wurde. Das kennt man ja... Dafür erfreue ich mich nun an einer 12 MBps Leitung.
Da in der letzten Woche viel passiert ist, werde ich mehrere Post schreiben.
Also viel Spaß beim Lesen!
Ivan
15.04.2008
12.04.2008
Noch ein paar Gedankensplitter
- Bulgaren schütteln den Kopf, wenn sie ja meinen und nicken wenn sie verneinen. Aber auch mit diesem Wissen ist es noch schwer, das auf Anhieb richtig zu deuten.
- Der momentane Youtube.com Star in BG ist diese junge, selbstbewusste Dame mit ihrer eigenwilligen Version von Mariah Careys "Without you":
- Die bulgarische Variante des brasilianischen Malandro heißt Bai Ganyo und ist der nationale Antiheld. Die im 19. Jh. von dem Schriftsteller Aleko Konstantinov erfundene Figur stellt einen recht ungehobelten Charakter dar, der auf seinen Reisen durch Europa mit den dortigen Verhaltensregeln kollidiert, das jedoch mit einer gehörigen Portion Schlitzohrigkeit verbunden. Man könnte auch sagen, Bai Ganyo ist der Vorgänger von Borat.
- Mit der kyrillischen Schrift komme ich schon zurecht, aber die doppelte Übersetzung, erst die Buchstaben, dann den Sinn, ist auf Dauer schon recht ermüdend.
- Ich liebe bulgarische Weine!
- Leider ist Umweltschutz nicht gerade populär in BG, wenn man 5 Teile einkauft, bekommt man 6 Plastiktüten gereicht, Klimaanlage über Nacht laufen zu lassen, kein Problem. Mal sehen, wie ich damit auf Dauer umgehe...
- Am 29. April fängt mein Job an, schon ulkig, während Dessy gerade zur Abteilungsleiterin aufgestiegen ist, beginne ich meinen ersten "richtigen" Job...
Pozdrawi
Ivan
P.S.: Werde mich bemühen, meine Texte mit mehr Bildmaterial zu dekorieren.
11.04.2008
Mobil sein in BG
Ob man in einem Land heimisch geworden ist oder nicht, lässt auch daran erkennen, ob man den Alltag ohne fremde Hilfe bewältigen kann. Diese Woche habe ich die Lektion Autowäsche oder wie man hier sagt Aftomifka bewältigt. Ich fuhr also mit dem Toyota, der aussah wie nach einer Saharadurchquerung, zu besagter Autowaschanlage, die hier noch von Hand geht. Auf dem Parkplatz warteten bereits abgefertigte Karossen namhafter deutscher Autohersteller wie Mercedes und BMW, gerne auch die Top of the Line-Modelle im obligatorischen Schwarz und getönten Scheiben. Angesichts der Schlaglochdichte stehen besonders die Allradler mit viel Bodenfreiheit hoch im Kurs. Die Besitzer dieser Autos sehen auch aus, wie man sich die Besitzer solcher Autos hier vorstellt. Die klassische schwarze Lederjacke zu Kurzhaarschnitt und Sonnenbrille, das Handy am Ohr festgetackert. Unter der Jacke zeichnet sich ein Körper ab, der von einem regelmäßigen Besuch eines Fitness-Studios erzählt. Ärger möchte man mit denen keinen haben.
Dann war ich dran, die Innen- und Außenreinigung kostet 7 Euro und dauert eine halbe Stunde, die man sich im nahegelegenen Café bei einem frischgepressten O-Saft in der Sonne vertreiben kann. Bei angenehmen 20 Grad sicher keine schlechte Entscheidung.
Die zweite Lektion Alltagsbewältigung bestand in Fahrradfahren im laufenden Verkehr. In Ermangelung eines ausgeprägten Fahrradwegenetzes sicher der ultimative Thrill, zumal Radfahren hier noch als eine Art Armeleute-Fortbewegung angesehen wird, gerade eine Stufe über Pferdefuhrwerke. Jemand, der mit seinem Fahrrad zu einem Termin kommt, wird schon mal gerne die Frage gestellt, wann das Auto wieder aus der Werkstatt kommt...
Aber ich habe auch das Gefühl, dass sich das gerade etwas ändert und die Leute sich auch etwas teurere Fahrräder (die man auch schön herzeigen kann) leisten, zwecks Fortbewegung und Leibesertüchtigung. Außerdem haben wir sogar den Bürgermeister Varnas auf einem Fahrradfahrend angetroffen. So jetzt zurück zu meinem Radfahrerlebnis. Ich bin also die 3 km von der neuen Wohnung in Trakata zur Wohnung, wo wir momentan noch schlafen, gefahren. Leider endet die schöne Strecke am Meer an der alten Wohnung, so dass man auf die Schnellstraße Richtung Goldstrand angewiesen ist. Der Bürgersteig fällt aufgrund Unfahrbarkei weg. Also rauf auf die Straße (natürlich mit Helm). Da es abschüssig geht, konnte ich leicht auf 50km/h beschleunigen und wurde dann noch von Baustellenlastern mit 70km/h überholt. Abstand halten ist auch noch ein fremdes Konzept bg Verkehrsteilnehmer. Nun ja, ich habe es dann doch noch vor Vali an die Wohnung geschafft. Wir sind gleichzeitig abgefahren, aber sie musste einen anderen Weg nehmen, da ihr eine Baustelle den Weg zur Schnellstraße versperrt.
Zur Wohnungssituation noch. Die letzten 2 Tage gab es kein Wasser wegen Wartungsarbeiten am Netz. Gestern sollte es dann wieder fließen, was es auch tat, allerdings gab es dann keinen Strom. Nun ja, so lernt man diese Dinge auch wieder schätzen. Dann war noch der Techniker von BTK da, der bulgarischen Telekom, und hat unseren Telefon- und Internetanschluss (12 MBit für 12,5€ im Monat!) freigeschaltet. Bei Gelegenheit kann ich euch die Nr. geben. Von dem versprochenen Telefon wusste er allerdings nichts, wir sollten in der Zentrale nachfragen. Telekomfirmen scheinen alle gleich zu sein.
Pozdrawi
Ivan
04.04.2008
Erste Woche
Die erste Woche ist fast vorüber und ich kann sagen, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Sicher, ich kenne schon die Stadt von früheren Besuchen und ein paar Wörter auf bulgarisch fallen mir auch noch ein. So blieb der große Kulturschock aus. Allerdings ist mir die Vorstellung noch etwas fremd, das mein Aufenthalt hier von Dauer ist und nicht wie früher nach zwei Wochen vorüber.
Die letzten Tage habe ich hauptsächlich damit zu gebracht, Valeria, Dessys jüngere Schwester dabei zu begleiten, Sachen für die neue Wohnung zu erledigen. Da sind noch einige Kleinigkeiten zu machen, bevor wir dann einziehen können, so fehlt noch die Matratze, das Waschbecken im Badezimmer, Lampen, etc. Unsere Kisten aus Deutschland sind heil und vollständig angekommen und harren darauf, ausgepackt zu werden. Die Wohnung ist ein Traum, sie ist schön hell und der Blick aufs Meer unbezahlbar. Wir können es schon kaum erwarten, endlich darin zu wohnen.
Das Wochenende werden wir wohl weiter der Wohnung widmen. Das Wetter ist wechselhaft, mal Sonne, mal Regen, Temperatur 12-15 Grad.
Das war es fürs erste, bis nächsten Freitag!
Gruß
Ivan
Transbalkania 2008
Hallo zusammen,
nach knapp zwei Jahren Vorlaufzeit, lebe ich nun in Bulgarien. Als Anreise haben wir die Autovariante, vor allem auch, weil wir noch einen günstigen Zweitwagen neben dem Rav haben wollten und weil der Honda einfach ein tolles Auto ist. Künftig werde ich hier im Projektmanagement einer deutsch-bulgarischen Multimediaagentur arbeiten. Meine Freundin ist für E.On tätig. Soviel zum Hintergrund, nachfolgend ist ein kleiner Eindruck unserer 2.500km Trips quer durch Osteuropa. Viel Spaß bei der Lektüre!
Nachdem wir also am 26. März nach nicht enden wollendem Einpackens, Aufräumens und Putzens die Wohnung in Köln endlich verlassen (mit einer Träne im Knopfloch) und in den Honda Civic Sondermodell Transbalkania (hinten tiefergelegt, Gepäck bis an den Dachhimmel und vorne gut verkabelt mit Navigationssystem und Ipod Anschluss) einsteigen konnten, ging es dann auf die große Fahrt.
Die erste Station ging zu meinen Eltern in Wiesbaden, die schon den halben Tag auf uns gewartet haben. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Linz/Österreich. Den Zwischenstopp in München mussten wir leider canceln, dafür haben wir in Regensburg einen kleinen Stopp eingelegt, uns die schöne Altstadt angesehen, eine WMF Pfanne im Angebot gekauft und zufällig einen Macshop gefunden und Dessys neuem Mac Laptop eine neue Hülle verpasst. Das Internetangebot des Ladens nutzten wir dann noch um das Hotel in Linz zu buchen.

Linz war auch schon Kulturhauptstadt und sie geben sich auch Mühe das nach außen zu zeigen. Überall stehen bunte Statuen herum, bei näherem Hinsehen entpuppen sie sich dann als Werbung für das städtische Schwimmbad und ähnlichem. Linz hat noch ein sehr interessantes Stadtviertel, das sich Solar City nennt.
Mehr dazu:
http://www.solarcity-linz.at/
http://de.wikipedia.org/wiki/Solar_City
Dann gibt es noch ein spektakuläres Museum, das Lentos. Nachts wird der rechteckige Klotz am Donau-Ufer blau erleuchtet.
http://www.lentos.at/de/
Gegen Mittag sind wir dann wieder auf die Piste. Nächstes Etappenziel war Szeged, die letzte Oase vor der Wüste habe ich sie genannt. Es ist die letzte ungarische Stadt im Dreiländereck Ungarn, Serbien, Rumänien. Schweren Herzens mussten wir Wien und Budapest links liegen lassen. Lustig: das erste Hotel auf ungarischen Boden nennt sich Hotel Paprika. In Ungarn haben sie uns leider beim Tanken verarscht. Erst wollten wir mit Karte zahlen, natürlich war der Kartenleser defekt, wir hatten aber nur Euros in der Tasche, da drückte der Kassierer die Eurotaste und schwupps wurde der Sprit gleich mal 7 Euro teurer... Wat willste da machen...
Insgesamt hat sich der Honda aber mit dem Durst gezügelt, trotz voller Beladung sind wir mit 5 Tankstopps hingekommen. Und die Spritpreise waren sonst auch human, um die 1,20€.
Szeged ist eine interessante Stadt mit viel Jugendstil, der schön renoviert wurde. Abends sind wir im Zentrum noch in eine urige Gaststätte eingekehrt. Dessy hatte einen Szegediner Fischeintopf und ich Szegediner Gulasch als Vorspeise und eine Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch, da wir Wien verschmähen mussten...
Anschließend haben wir noch ne Jazzkneipe im Keller gefunden, wo mit vollem Einsatz gejammed wurde. Sind aber auch bald ins Hotel, am nächsten Tag stand schließlich die Königsetappe durch Rumänien auf dem Plan.
Serbien wollten wir erst machen, da sie über eine gut ausgebaute Autobahn verfügen, aber angesichts der politisch angespannten Lage, wurde uns mehrmals davon abgeraten.
Also Rumänien. Die Straßen machten aber einen besseren Eindruck als wir befürchtet haben, die schlimmsten Abschnitte wurden gerade neu asphaltiert. So cruisten wir also an Dörfern vorbei, die aus nem Borat Film stammen könnten inkl. Personal. Hier und da stand eine Drakula Vila am Wegesrand. Irgendwann wird auch das langweilig, da sich die Strecke zieht. Für Wachmacher sorgten u.a. ein LKW der vor uns einen Reifenplatzer hatte, ein Reifenschaden, eine hässliche Beule, den ich beim Zurücksetzen an einem Bordstein geholt hatte und mehrere Dosen Redbull... Der Reifen hinten rechts, hat aber noch 280km gehalten, nachdem ich mich bei Martin, meinem Spezi für alles Automobile rückversichert habe. Da waren wir allerdings schon 100km vor Bukarest und ein Reifenwechsel auf Notrad nicht wirklich verlockend. Ironischerweise begann nun endlich die Autobahn, wo man hätte Gas geben können, mussten wir mit Tempo 80 dahin zuckeln während die Bukarester Haute Volée in ihren schwarzen Limos und Porsche Cayennes an uns vorbei rauschten, nicht ohne ihr Kommen mit Lichthupe von weitem anzukündigen. Man soll wohl bloß auf der rechten Spur bleiben...
In Bukarest angekommen, mussten wir erstmal knapp 1 St. unser Hotel suchen, da wegen des Nato Gipfels viele Straßen gesperrt waren und uns das Navi immer genau dahin lotsen wollte. Irgendwann haben wir es dann geschafft und sind nur noch ins Bett gefallen. 12 St. Fahrt auf rumänischen Landstraßen hinterlassen Spuren. An dieser Stelle sei noch ein Lob auf den Honda ausgesprochen, der zuverlässig alles mitgemacht hat. Selbst mit dem Gewicht kam er recht gut zurecht, auch wenn so manches Überholmanöver deutlicher zäher ablief als gewohnt.
Das letzte Stück nach Bulgarien war mit 180km, die kürzeste der ganzen Reise, dementsprechend entspannt konnten wir sie auch angehen. Je näher wir an die bulgarische Grenze kamen, desto sonniger wurde es. Köln hat um uns geweint und mit Regen verabschiedet. Als wir dann in Veliko Tarnovo ankamen, fielen zwei Elternpaaren einige Klötze vom Herzen...
Das letzte Stück dann nach Varna war dann auch schon Routine, die Strecke sind wir schon häufig gefahren und mit Freuden stellte ich fest, dass die schlimmsten Passagen neu asphaltiert wurden, EU sei dank!
Das war der Bericht von unserem 2.500km Trip durch Osteuropa, eine interessante Erfahrung, durchaus machbar, man muss halt ausreichend Sitzfleisch mitbringen. Man hätte sich durchaus auch ausführlichere Zwischenstopps gewünscht und die ein oder andere Stadt noch näher angeschaut, aber dann hätte man 2 Wochen einplanen müssen...
Ich möchte über die Zeit hier in Bulgarien einen Blog schreiben.
Die Adresse steht schon fest:
suxi.blogspot.com
Die Autosache hat sich ja nun erledigt.
Wer mit uns günstig und direkt in Kontakt bleiben möchte, dem empfehle ich
unsere ICQ Nr:
Ivan: 4042351
oder Skype:
Ivan: graduado.suxi
Auf Bald und do skoro!
Ivan
25.01.2008
Hummer H3
Der Hummer H3 ist der kleinste aus der Reihe. Dennoch macht auch er mit dem verchromten Grill, den ausgestellten Kotflügeln und dem kantigen Design einen imposanten Auftritt. Die schießschartenartigen Fenster und die Ballonreifen tun ihr übriges.
Unter der Motorhaube werkelt ein Fünfzylinder (sic!)-Benziner mit 244PS, der allerdings etwas müde wirkt und den gefriertruhenartigen Wagen nur gemütlich beschleunigt. Höhere Geschwindigkeiten erübrigen sich mit dem weichen Fahrwerk von selbst. Er ist eher ein Cruiser. Auch wenn die Fenster nicht viel Sicht nach außen vermitteln, so sitzt man doch beachtlich über dem Getümmel, dem markanten Aussehen sei dank, machen auch die meisten Verkehrsteilnehmer bereitwillig Platz. Die Größe des H3 ist im Vergleich zum H2 oder H1 jedoch eher europatauglich.
Das Armaturenbrett ist amilike aus billigstem Plastik und bei dem Hebel für die Handbremse hat man die Befürchtung das Plastikteil irgendwann mal in der Hand zu halten.
Die Ledersitze sind bequem haben allerdings nur wenig Seitenhalt, aber höherere Kurvengeschwindigkeiten lässt das Fahrwerk sowieso kaum zu.
Der Testwagen hat einen Wert von 35.000Euro.
27.09.2007
Porsche 911 Turbo Cabrio
Bei dem Namen schnalzt wohl jeder, ob Mann oder Frau, mit der Zunge. Porsche fahren ist schon ein Vergnügen, und dann noch offen? Das süchtig machende Geräusch des Sechszylinder Boxermotors mit 480PS und 620NM dringt ungefiltert ans Ohr. Ein kurzer Blick auf die weiß unterlegten Tachoscheiben mit dem Drehzahlmesser in der Mitte und dann den Schlüssel wie immer links umgedreht. Das Biest erwacht. Es brodelt bereits im Schritt Tempo. Noch schnell das Verdeck geöffnet, geht übrigens bis 50 km/h und dann geht es auch schon los. Erstmal ganz sachte das Gas streicheln. Die Kupplung ist hart, aber nicht mehr so brutal wie frühere Modelle. Aber es heißt ja auch Sportwagen, da soll der Fahrer ruhig mit dem Wagen ringen. Ok, jetzt mal ein wenig fester das Pedal drücken, und schon beginnen die beiden Turbolader mit ihrer Arbeit. Man wird vehement in die Sitze gedrückt. Wow, das Adrenalin schießt ins Blut. Mehr davon! Die Mundwinkel steigen zum blauen Himmel und bleiben in dieser Position, als hätte man eine Bockwurst quer gegessen. Ok, freie Bahn, jetzt mal sehen was geht, 120,140, 150 ... 200....250
Das hört gar nicht mehr auf. Man könnte wohl immer weiter so fahren, wenn nicht der nächste Minivan oder Smart die linke Spur versperren würde. Gut, dass die Keramikbremsen einen wieder auf Normaltempo runterbringen. Man kann den Wagen auch ganz gemütlich fahren, Tempomat rein und im Verkehr schwimmen. Mit dem Gewissen, man könnte jederzeit lostürmen, wenn man wollte. Auch das Umweltgewissen wird dabei beruhigt. 12,5l für einen Wagen diesen Kalibers ist annehmbar.
Eine Frage bleibt, wo bekomme ich auf die schnelle 150.000Euro her?!
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Porsche 911 Turbo Cabrio
Alfa Romeo GT Q2
Aha, denke ich, eine roter italienischer Flitzer. Starker V6 Benziner, Kurvenjäger, Design von Bertone, so stellt man sich doch einen Sportwagen aus dem sonnigen Süden vor. Ich lasse mich auf den engen Ledersitz hinab. In freudiger Erwartung drehe ich den Zündschlüssel. Und was sehe ich da? Eine Vorglühanzeige für einen Dieselmotor. Na sowas. Die Zeiten ändern sich, einen GT mit Diesel scheint kein Tabu mehr zu sein. Ok, im Stand nagelt er doch vernehmlich, aber nach dem ersten Metern schnurrt er recht angenehm. Mit dem Turboeinsatz zieht er doch recht zügig von der Stelle. Nur im oberen Drehzahlbereich wirkt er nicht mehr so spritzig.
Die Straßenlage ist hart, aber nicht unangenehm. Das Armaturenbrett ist auf den Fahrer zugerichtet. Lässt von der Bedienung her aber keine Geheimnisse, wie in anderen Alfa Modellen. Hier und da könnte es allerdings noch eine Spur wertiger erscheinen.
Auch auf den Rücksitzen sollen noch 3 Personen sitzen können und auch der Kofferraum schluckt den ein oder anderen Koffer.
Insgesamt eine interessante Erfahrung.
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18.09.2007
Jaguar XJ Diesel
Jaguar hat wohl den höchsten Altersschnitt in seinem Kundenstamm. Das kommt wohl nicht von ungefähr. Der Wagen verströmt im Innern gediegene Clubatmosphäre. Bequeme Sitzmöbel, echtes Wurzelholz und Außengeräusche dringen nur sehr gedämpft ins Innere. Das gilt übrigens auch für den neuen Dieselmotor. Da muss man schon zweimal hinhören, bis man in wahrnimmt, selbst bei Tempo 200 säuselt er bei 3000UPM vor sich hin. Ein Geschwindigkeitsrausch stellt sich daher auch kaum ein. Überhaupt ist der Wagen mit eingebauten Beruhigungsmittel ausgestattet. Die Automatik schaltet sanft, die Luftfederung lässt sich auch durch gröbste Unebenheiten nicht aus der Ruhe bringen und auch sonst überträgt sich der Charakter des Wagens auf die Fahrweise. Es ist der geborene Langstreckenwagen, und mit dem Diesel ein sparsamer dazu.




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26.08.2007
Chrysler Sebring
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Jeep Compass
Das ist wohl wirklich das hässlichste Auto, das ich seit langem gesehen haben. Von vorne sieht es aus, als konnten sich die Designer nicht einigen, ob es nun eckig, rund, diagonal oder sonstwie sein sollte. Dei Radkästen sind wiederum so eckig und seltsam geschnitten, dass die 18 Zöller auch als 16er durchgehen würden. Außerdem sieht das ganze nach Reiterhosen aus. Innen wird der miese Eindruck von außen fortgesetzt. Billigstes Hartplastik, was sonst nur bei Blumenkübeln und Parkbänken benutzt wird. Das Zeug ist so hart, dass man sich die Ellbogen beim Auflegen aufscheuert. Abgesehen davon, dass viele Teile so harte Kanten haben, das man Angst hat sich zu schneiden. Sieht auch aus als kämen die direkt aus dem Ü-Ei. Der zugekauft VW Diesel nagelt gut vernehmlich und zieht jetzt auch nicht die Wurst vom Brot. Der Kofferraum ist für ein Auto dieser Größe mickrig. Da hilft auch der Gag mit den Boxen nichts. Also im Großen und Ganzen prophezeihe ich dem Auto keine große Zukunft in Deutschland, auch nicht mit Diesel. Das können die Japaner und auch die Koreaner längst besser.
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Jeep Compass
Audi TT Roadster
Es gibt Tage da passt einfach alles. Dieser war so einer. Strahlender Sonnenschein, ein geiles Auto und Geburtstag...
Tja, was soll ich zu dem Auto sagen, einfach genial. Automatik auf S gestellt, tritt aufs Gas und der Rest geht von selbst. Bei offenem Verdeck brüllt einem der V6 schön um die Ohren und auch der stetig zunehmende Fahrtwind entwickelt sich zu einem kleinen Orkan. Der Innenraum in weiß passt sehr schön zum metallic-blau. Das unten abgeflachte Lenkrad ist zwar mehr ein Gag, trotzdem wirkt das natürlich sportlicher. Einzig der Preis von 45.000Euro steht dem Spaß entgegen.
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21.06.2007
Cadillac Escalade



Die gute Nachricht ist, man braucht keinen LKW-Führerschein. Dennoch sind die Ausmaße denen eines Kleinlasters nicht unähnlich. Dem Cadillac sind durch und durch die amerikanischen Gene ins Gesicht geschrieben. Er ist anmaßend, gierig, riesig, kräftig, ein wenig prollig und er scheidet die Geister. Der V8 Motor mit 409 PS will seine Zylindertöpfe mit teurem Supersprit reichlich befüllen. Im Schnitt können dabei 18l auf 100km draufgehen. Ein beherzter Tritt aufs Gas macht nicht nur den nächsten Stopp an der Tankstelle zur einer schmerzhaften Erfahrung (außer für den Pächter derselben), auch das Gewissen schmerzt, angesichts der Klimabilanz der Wuchtbrumme.
Aber es macht auch riesen Spaß an den offenen Mündern an Ampeln und Straßencafes entlangzufahren. Ein Auto, das selbst einen Touareg, Range Rover oder X5 zu einem Kompaktwagen zurechtstutzt, ist einfach nicht zu übersehen und eine seltene Erscheinung. Die Sitze auf den zwei hinteren Reihen sind auch wegen der verdunkelten Scheiben beliebt. Nicht nur wegen der Tönung, sondern vielmehr wegen seiner breiten Dachsäulen und Kopfstützen ist die Sicht nach hinten äußerst eingeschränkt. Das ist kein Auto für das rückwärts Ausscheren aus einer Parkbucht. Man kann nur auf den respektvollen Abstand der anderen hoffen, während man fast im Blindflug ausparkt.
Die Verarbeitung im Innenraum ist recht amerikanisch, schnödes Hartplastik wechselt mit Metallaplikationen. Die Knöpfe sind wild über das Armaturenbrett verteilt und erschließen sich nicht gleich. Hier und da wackelt es. Allerdings sitzt man in den Clubsesseln äußerst bequem, außer auf der dritten Reihe, die man nur Kindern für längere Fahrten zumuten kann. Um sie ruhig zu halten, gibt es eine DVD Anlage mit im Dach eingelassenem LCD Schirm.
Fazit: Nicht nur von den Ausmaßen kann man den Wagen als Dinosaurier bezeichnen. Sein unmäßiger Durst passt nicht mehr in die Zeit. Die Straßen scheinen eine Nr zu klein und in ein Parkhaus sollte man den Cadi auch nicht steuern. Aber es war schön mal ne Runde damit zu drehen. Wer weiß wie lange es solche Autos noch gibt.
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