04.04.2008

Transbalkania 2008





Hallo zusammen, 

nach knapp zwei Jahren Vorlaufzeit, lebe ich nun in Bulgarien. Als Anreise haben wir die Autovariante, vor allem auch, weil wir noch einen günstigen Zweitwagen neben dem Rav haben wollten und weil der Honda einfach ein tolles Auto ist. Künftig werde ich hier im Projektmanagement einer deutsch-bulgarischen Multimediaagentur arbeiten. Meine Freundin ist für E.On tätig. Soviel zum Hintergrund, nachfolgend ist ein kleiner Eindruck unserer 2.500km Trips quer durch Osteuropa. Viel Spaß bei der Lektüre! 

Nachdem wir also am 26. März nach nicht enden wollendem Einpackens, Aufräumens und Putzens die Wohnung in Köln endlich verlassen (mit einer Träne im Knopfloch) und in den Honda Civic Sondermodell Transbalkania (hinten tiefergelegt, Gepäck bis an den Dachhimmel und vorne gut verkabelt mit Navigationssystem und Ipod Anschluss) einsteigen konnten, ging es dann auf die große Fahrt. 

Die erste Station ging zu meinen Eltern in Wiesbaden, die schon den halben Tag auf uns gewartet haben. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Linz/Österreich. Den Zwischenstopp in München mussten wir leider canceln, dafür haben wir in Regensburg einen kleinen Stopp eingelegt, uns die schöne Altstadt angesehen, eine WMF Pfanne im Angebot gekauft und zufällig einen Macshop gefunden und Dessys neuem Mac Laptop eine neue Hülle verpasst. Das Internetangebot des Ladens nutzten wir dann noch um das Hotel in Linz zu buchen. 
Winken In Regensburg hat es natürlich geregnet... 

Linz war auch schon Kulturhauptstadt und sie geben sich auch Mühe das nach außen zu zeigen. Überall stehen bunte Statuen herum, bei näherem Hinsehen entpuppen sie sich dann als Werbung für das städtische Schwimmbad und ähnlichem. Linz hat noch ein sehr interessantes Stadtviertel, das sich Solar City nennt. 
Mehr dazu: 
http://www.solarcity-linz.at/ 
http://de.wikipedia.org/wiki/Solar_City 

Dann gibt es noch ein spektakuläres Museum, das Lentos. Nachts wird der rechteckige Klotz am Donau-Ufer blau erleuchtet. 
http://www.lentos.at/de/ 

Gegen Mittag sind wir dann wieder auf die Piste. Nächstes Etappenziel war Szeged, die letzte Oase vor der Wüste habe ich sie genannt. Es ist die letzte ungarische Stadt im Dreiländereck Ungarn, Serbien, Rumänien. Schweren Herzens mussten wir Wien und Budapest links liegen lassen. Lustig: das erste Hotel auf ungarischen Boden nennt sich Hotel Paprika. In Ungarn haben sie uns leider beim Tanken verarscht. Erst wollten wir mit Karte zahlen, natürlich war der Kartenleser defekt, wir hatten aber nur Euros in der Tasche, da drückte der Kassierer die Eurotaste und schwupps wurde der Sprit gleich mal 7 Euro teurer... Wat willste da machen... 
Insgesamt hat sich der Honda aber mit dem Durst gezügelt, trotz voller Beladung sind wir mit 5 Tankstopps hingekommen. Und die Spritpreise waren sonst auch human, um die 1,20€. 

Szeged ist eine interessante Stadt mit viel Jugendstil, der schön renoviert wurde. Abends sind wir im Zentrum noch in eine urige Gaststätte eingekehrt. Dessy hatte einen Szegediner Fischeintopf und ich Szegediner Gulasch als Vorspeise und eine Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch, da wir Wien verschmähen mussten... 
Anschließend haben wir noch ne Jazzkneipe im Keller gefunden, wo mit vollem Einsatz gejammed wurde. Sind aber auch bald ins Hotel, am nächsten Tag stand schließlich die Königsetappe durch Rumänien auf dem Plan. 

Serbien wollten wir erst machen, da sie über eine gut ausgebaute Autobahn verfügen, aber angesichts der politisch angespannten Lage, wurde uns mehrmals davon abgeraten. 

Also Rumänien. Die Straßen machten aber einen besseren Eindruck als wir befürchtet haben, die schlimmsten Abschnitte wurden gerade neu asphaltiert. So cruisten wir also an Dörfern vorbei, die aus nem Borat Film stammen könnten inkl. Personal. Hier und da stand eine Drakula Vila am Wegesrand. Irgendwann wird auch das langweilig, da sich die Strecke zieht. Für Wachmacher sorgten u.a. ein LKW der vor uns einen Reifenplatzer hatte, ein Reifenschaden, eine hässliche Beule, den ich beim Zurücksetzen an einem Bordstein geholt hatte und mehrere Dosen Redbull... Der Reifen hinten rechts, hat aber noch 280km gehalten, nachdem ich mich bei Martin, meinem Spezi für alles Automobile rückversichert habe. Da waren wir allerdings schon 100km vor Bukarest und ein Reifenwechsel auf Notrad nicht wirklich verlockend. Ironischerweise begann nun endlich die Autobahn, wo man hätte Gas geben können, mussten wir mit Tempo 80 dahin zuckeln während die Bukarester Haute Volée in ihren schwarzen Limos und Porsche Cayennes an uns vorbei rauschten, nicht ohne ihr Kommen mit Lichthupe von weitem anzukündigen. Man soll wohl bloß auf der rechten Spur bleiben... 

In Bukarest angekommen, mussten wir erstmal knapp 1 St. unser Hotel suchen, da wegen des Nato Gipfels viele Straßen gesperrt waren und uns das Navi immer genau dahin lotsen wollte. Irgendwann haben wir es dann geschafft und sind nur noch ins Bett gefallen. 12 St. Fahrt auf rumänischen Landstraßen hinterlassen Spuren. An dieser Stelle sei noch ein Lob auf den Honda ausgesprochen, der zuverlässig alles mitgemacht hat. Selbst mit dem Gewicht kam er recht gut zurecht, auch wenn so manches Überholmanöver deutlicher zäher ablief als gewohnt. 

Das letzte Stück nach Bulgarien war mit 180km, die kürzeste der ganzen Reise, dementsprechend entspannt konnten wir sie auch angehen. Je näher wir an die bulgarische Grenze kamen, desto sonniger wurde es. Köln hat um uns geweint und mit Regen verabschiedet. Als wir dann in Veliko Tarnovo ankamen, fielen zwei Elternpaaren einige Klötze vom Herzen... 

Das letzte Stück dann nach Varna war dann auch schon Routine, die Strecke sind wir schon häufig gefahren und mit Freuden stellte ich fest, dass die schlimmsten Passagen neu asphaltiert wurden, EU sei dank! 

Das war der Bericht von unserem 2.500km Trip durch Osteuropa, eine interessante Erfahrung, durchaus machbar, man muss halt ausreichend Sitzfleisch mitbringen. Man hätte sich durchaus auch ausführlichere Zwischenstopps gewünscht und die ein oder andere Stadt noch näher angeschaut, aber dann hätte man 2 Wochen einplanen müssen... 

Ich möchte über die Zeit hier in Bulgarien einen Blog schreiben. 
Die Adresse steht schon fest: 
suxi.blogspot.com 
Die Autosache hat sich ja nun erledigt. 

Wer mit uns günstig und direkt in Kontakt bleiben möchte, dem empfehle ich 
unsere ICQ Nr: 

Ivan: 4042351 

oder Skype: 
Ivan: graduado.suxi 

Auf Bald und do skoro! 
Ivan

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