23.11.2008

Metro-Karte und erster Schnee in Varna und Bulgarien

Gestern war es am vormittag noch mit um die 15 Grad recht mild. Nachdem wir Dessys Mutter zum Busbahnhof gebracht haben, sind wir zu Metro gefahren. Dank meines freiberuflichen Status (als Soziologe), bekam ich auch eine heiß begehrte Metro-Karte. Allerdings erfolgte meine Anmeldung auf eine Weise, die mir von früheren Behördengängen sehr vertraut ist. Nach intensiven Studium meiner Dokumente, fragte die Metro-Karten-Sachbearbeiterin erstmal ihre Kollegin, diese verwies auf einen Ordner mit Dienstanweisungen. Wildes Geblätter folgte, bis sich die Miene der Metro-Angestellten erhellte. Anscheinend hat sie einen Code für meinen "Sonderfall" gefunden. Ansonsten hätte jetzt ein Telefonat angestanden oder die Aufforderung ein anderes Dokument/Bescheinigung/Nachweis vorzulegen. Dieses blieb mir in diesem Fall ausnahmsweise erspart. Da ich noch vier "Mitarbeiter" eintragen konnte, bekamen auch Vali und Krassi eine Metro-Karte. Fehlte noch das Foto, dann durften wir eintreten. Bei Metro-Einkäufe sollte man möglichst genaue Vorstellungen von seinen Bedürfnissen haben, sonst kann es am Ende teuer werden. Aber das ist ja in Deutschland nicht anders.

Als wir dann Metro verließen, war das Wetter bereits empfindlich abgekühlt, und es goss in Strömen. Auf dem Weg nach Hause verwandelte sich der Regen bereits in Schnee und die Straßen in reißende Ströme, da die Schneeflocken auf dem noch warmen Boden sofort schmolzen. Der Abfluss auf den Asphaltwegen von Bulgariens Sommerhauptstadt funktioniert anscheinend nur bei gutem Wetter, teilweise bildeten sich regelrechte Seen. Zum Glück war die Watttiefe des Ravs ausreichend und wir waren froh, dass wir uns damals für den Kompakt-SUV entschieden haben.

Dessys Mutter wartete derweil auf die Polizei, da ein junger Fahrer bei winterlichen Verhältnissen die Kontrolle über sein Auto verlor und in den Bus gekracht ist. Es ist nichts weiter passiert und Mama Totti blieb unverletzt. Als der Busfahrer dem Unfallverursacher gegenüber die Polizei erwähnte, ergriff dieser kurzerhand die Flucht. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass der junge Mann keinen Führerschein besaß und auch das Auto nicht korrekt angemeldet war. Fehlte wohl nur noch, dass er sich vor der Fahrt mit Rakiya Mut angetrunken hatte. Aber auch das würde niemanden wundern. Nach einer geschlagenen halben Stunde kam dann die Polizei, um den Unfall aufzunehmen und die Fahrt konnte in Ruhe fortgesetzt werden. Wer eine Reise tut...

Keine Kommentare: