26.04.2008

Ostern und Reisekalender

Dobro utro,

heute schreibe ich aus Veliko Tarnovo (oder Turnovo, je nach Schreibweise) aus dem Haus von Dessys Eltern. Ein sehr schöner Ort zum Relaxen. Liegt 230km von Varna aus gesehen auf halber Strecke nach Sofia. Es war die Hauptstadt des zweiten bulgarischen Reiches. Mehr zu Geschichte und Ort http://en.wikipedia.org/wiki/Veliko_Tarnovo (mit schönen Panoramafotos).

Dieses Wochenende ist nach orthodoxem Kalender Ostern, auf bg Velikden genannt. Eine andere mathematische Formel zum Errechnen des Ostertermins macht es möglich. Ansonsten wird er ähnlich gefeiert wie bei den Katholiken. Auch werden Osterlämmer und Ostereier verspeist, Ostersträucher gebunden und sich Frohe Ostern gewünscht. Am Ostersonntag wird dann Christus Auferstehung gefeiert, man sagt sich dann Hristos voskrese! und antwortet mit Voistina vozkrese! (Christus ist auferstanden - Wahrhaftig, das ist er!).

Am Montag werde ich dann nach Sofia fahren. Am nächsten Tag werde ich meinen ersten Arbeitstag haben, angenehmer Weise haben wir 12h als Beginn verabredet. Ich werde dann bis Mittwoch arbeiten, dann ist auch schon 1. Mai, wo ja niemand arbeitet. 2. Mai ist ein beweglicher Feiertag. Am 1. Mai werde ich Dessy vom Flughafen abholen, die aus England von einer Dienstreise kommen wird und wir werden dann gemeinsam nach Veliko Tarnovo zurückfahren und dort weitere fünf Tage verbringen. Hier wird nämlich am 6. Mai der Gergyovden (der Tag des St Georges) gefeiert. Dazu wird ein Lamm im Steinofen gebacken. Extrem lecker! Außerdem hat Dessys Mutter an diesem Tag Geburtstag. Also wir werden aus dem Feiern und Essen nicht mehr rauskommen.

Am 7. Mai fängt dann meine Arbeit an. Da hier in Bulgarien Brückentage (also 2. und 5, Mai) frei gegeben werden, diese aber an den darauf folgenden Samstagen (10. und 17. Mai) nach gearbeitet werden, werde ich also nicht vor dem 22. Mai nach Varna zurückkehren...

Dafür werde ich dann weiter hier posten.

Pozdrawi und chestit velikden!

Ivan

24.04.2008

McDonalds

Ich gehe gerne auf Reisen in den McDonalds. Natürlich bevorzuge ich es erstmal die einheimische Kost zu versuchen, aber genau das ist ja auch ein Grund dafür mal den Mäcces zu testen. Gerne versucht sich der Burgerbrater den regionalen Geschmäckern anzupassen und einen landestypischen Burger auf das Menue zu bringen. In Holland gibt es beispielsweise einen McKroket, der, wie der Name schon sagt, mit einer Krokette belegt ist, die ihrerseits mit einer schleimigen Masse gefüllt ist. Nicht empfehlenswert! In Polen gibt es einen Schweinefleichburger. Leider konnte ich hier so einen nicht entdecken, also wählte ich aus Gründen der Vergleichbarkeit einen BigMac. Der schmeckte eigentlich so wie man ihn aus Deutschland gewohnt ist. Was den Unterschied ausmacht ist aber das Tempo mit dem meine Bestellung bearbeitet wurde und der Qualität des Essens. Alles schmeckte knackig und frisch. Die Pommes goldfarben fritiert, außen knusprig innen weich. Auch der BigMac war nicht windschief und der Salat noch frisch. In Deutschland wartet man erstmal ne halbe Stunde, bis man gesagt bekommt, dass der Burger noch nicht fertig ist und an den Tisch geliefert wird. Und das ganze auch noch zu einem günstigeren Preis.

Als nächstes teste ich den KFC...

Pozdrawi
Ivan

23.04.2008

Pimp my Varna

In letzter Zeit sieht man verstärkte Aktivitäten in Varna bezüglich Aussehen und Auftritts der Stadt. Dies äußerte sich in einer Zunahme von Putzkolonnen (in der Regel bestehend aus Sinti und Roma, kurz Zigani) und plötzlich erscheinenden Fahrbahnmarkierungen. Bisher musste man auf vielen Strecken erfühlen, wo eine Spur endet und die nächste beginnt, oder wird mit einem Hupkonzert darauf hingewiesen. Nun leuchten einem die weißen Linien jungfräulich entgegen. Erwin (ihr wisst, der Holländer) meinte jedoch, dass die weiße Pracht nur ein paar Monate halten würde und dass sie dieses Theater immer zu Beginn der Tourismuszeit veranstalten. Neu dazu gekommen sind auch Verkehrsüberwachungskameras an neuralgischen Verkehrsknotenpunkten. Ob sie nun aber scharf geschaltet, Geschwindigkeitsübertretungen oder Ampelvergehen registrieren sollen, ist mir nicht bekannt. Auch Erwin vermochte dies nicht mit absoluter Sicherheit zu sagen. Allerdings wies er daraufhin, dass in Bulgarien Verkehrsdelikte Fahrer- und nicht Halter-bezogen verfolgt werden. Dies wäre dann bei einem Blitzer schwer festzustellen.

Und was wäre ein Aufhübschen der Stadt ohne sich der zahlreichen Schlaglöcher anzunehmen. Die Arbeiten aber haben die Folge die Löcher in Beulen zu verwandeln und fördern nicht gerade den Fahrkomfort.

Dann habe ich hier noch einen Job gesehen, den es in Deutschland wohl nie gegeben hat und nie geben wird: BaustellenzaunwerbeplakatreinigerIn.

Pozdrawi
Ivan

Erwin, the Dutch

Erwin ist ein Holländer in den 40ern, der seit sechs Jahren in Varna lebt, mit einer Bulgarin verheiratet ist und einen vierjährigen Sohn hat. Er arbeitet hier bei eine bulgarischen IT-Firma und sein Büro ist im selben Gebäude, wo Dessy arbeitet. Und seine Frau arbeitet auch da.

Ich kenne Erwin aus einem Internetforum, www.novinite.com, und seit einiger Zeit haben wir schon versucht einen Termin zu finden. Nun gestern hat es dann endlich geklappt.

Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Er hat bereits die Sicht eines Alteingesessenen und kann einem Neuankömmling wie mir einige Flausen aus dem Kopf jagen. Er ist dabei aber nicht miesepetrig unterwegs sondern sieht die Dinge differenzierter. Am meisten beklagt er sich über die sozialistischer Mentalität vieler Bulgaren, auch der jüngeren. Dann den Fahrstil und die Mafia. Er lebt jedoch sehr gerne hier und im Sommer ist die Stadt auch sehr angenehm. Im Winter allerdings ist sie wie ausgestorben und der Wind vom Meer lässt die gefühlte Temperatur schnell in arktische Regionen sinken. Apropos Wind, gestern auf dem Weg zu dem Treffen bin ich mit dem Auto in eine Art spontan Sturm gekommen. Ich bog um die Kurve und sah mich plötzlich einer Wand aus Sand gegenüber. Plötzlich flog alles durch die Luft, Sand, Tüten, Äste, etc. Es wurde auch schlagartig dunkler. Erwin erzählte mir, dass dies häufiger passieren würde und er bereits mal einen Abfallcontainer durch die Luft hat fliegen sehen...

Nach 2 Stunden haben wir uns dann verabschiedet und uns locker für Freitagabend verabredet.

Poslzdrawi
Ivan

Endlich Internet!!!

Dobro utro zusammen,

leider habe ich es nicht geschafft, letzten Freitag zu bloggen, da wir nun endlich in die neue Wohnung umgezogen sind und das Internet erst gestern aktiviert wurde. Eigentlich sollte das schon letzte Woche passiert sein, aber wie das nun mal mit Telkom Firmen sind, nächste Woche heißt da nicht immer auch DIE nächste Woche. Ein Anruf bei der Hotline ergab, dass unser Auftrag nicht weitergeleitet wurde. Das kennt man ja... Dafür erfreue ich mich nun an einer 12 MBps Leitung.

Da in der letzten Woche viel passiert ist, werde ich mehrere Post schreiben.

Also viel Spaß beim Lesen!

Ivan

12.04.2008

Noch ein paar Gedankensplitter

- Bulgaren schütteln den Kopf, wenn sie ja meinen und nicken wenn sie verneinen. Aber auch mit diesem Wissen ist es noch schwer, das auf Anhieb richtig zu deuten. 

- Der momentane Youtube.com Star in BG ist diese junge, selbstbewusste Dame mit ihrer eigenwilligen Version von Mariah Careys "Without you":



- Die bulgarische Variante des brasilianischen Malandro heißt Bai Ganyo und ist der nationale Antiheld. Die im 19. Jh. von dem Schriftsteller  Aleko Konstantinov erfundene Figur stellt einen recht ungehobelten Charakter dar, der auf seinen Reisen durch Europa mit den dortigen Verhaltensregeln kollidiert, das jedoch mit einer gehörigen Portion Schlitzohrigkeit verbunden. Man könnte auch sagen, Bai Ganyo ist der Vorgänger von Borat. 

- Mit der kyrillischen Schrift komme ich schon zurecht, aber die doppelte Übersetzung, erst die Buchstaben, dann den Sinn, ist auf Dauer schon recht ermüdend.

- Ich liebe bulgarische Weine!

- Leider ist Umweltschutz nicht gerade populär in BG, wenn man 5 Teile einkauft, bekommt man 6 Plastiktüten gereicht, Klimaanlage über Nacht laufen zu lassen, kein Problem. Mal sehen, wie ich damit auf Dauer umgehe...

- Am 29. April fängt mein Job an, schon ulkig, während Dessy gerade zur Abteilungsleiterin aufgestiegen ist, beginne ich meinen ersten "richtigen" Job...

Pozdrawi
Ivan

P.S.: Werde mich bemühen, meine Texte mit mehr Bildmaterial zu dekorieren.

11.04.2008

Mobil sein in BG

Ob man in einem Land heimisch geworden ist oder nicht, lässt auch daran erkennen, ob man den Alltag ohne fremde Hilfe bewältigen kann. Diese Woche habe ich die Lektion Autowäsche oder wie man hier sagt Aftomifka bewältigt. Ich fuhr also mit dem Toyota, der aussah wie nach einer Saharadurchquerung, zu besagter Autowaschanlage, die hier noch von Hand geht. Auf dem Parkplatz warteten bereits abgefertigte Karossen namhafter deutscher Autohersteller wie Mercedes und BMW, gerne auch die Top of the Line-Modelle im obligatorischen Schwarz und getönten Scheiben. Angesichts der Schlaglochdichte stehen besonders die Allradler mit viel Bodenfreiheit hoch im Kurs. Die Besitzer dieser Autos sehen auch aus, wie man sich die Besitzer solcher Autos hier vorstellt. Die klassische schwarze Lederjacke zu Kurzhaarschnitt und Sonnenbrille, das Handy am Ohr festgetackert. Unter der Jacke zeichnet sich ein Körper ab, der von einem regelmäßigen Besuch eines Fitness-Studios erzählt. Ärger möchte man mit denen keinen haben.
Dann war ich dran, die Innen- und Außenreinigung kostet 7 Euro und dauert eine halbe Stunde, die man sich im nahegelegenen Café bei einem frischgepressten O-Saft in der Sonne vertreiben kann. Bei angenehmen 20 Grad sicher keine schlechte Entscheidung.

Die zweite Lektion Alltagsbewältigung bestand in Fahrradfahren im laufenden Verkehr. In Ermangelung eines ausgeprägten Fahrradwegenetzes sicher der ultimative Thrill, zumal Radfahren hier noch als eine Art Armeleute-Fortbewegung angesehen wird, gerade eine Stufe über Pferdefuhrwerke. Jemand, der mit seinem Fahrrad zu einem Termin kommt, wird schon mal gerne die Frage gestellt, wann das Auto wieder aus der Werkstatt kommt...
Aber ich habe auch das Gefühl, dass sich das gerade etwas ändert und die Leute sich auch etwas teurere Fahrräder (die man auch schön herzeigen kann) leisten, zwecks Fortbewegung und Leibesertüchtigung. Außerdem haben wir sogar den Bürgermeister Varnas auf einem Fahrradfahrend angetroffen. So jetzt zurück zu meinem Radfahrerlebnis. Ich bin also die 3 km von der neuen Wohnung in Trakata zur Wohnung, wo wir momentan noch schlafen, gefahren. Leider endet die schöne Strecke am Meer an der alten Wohnung, so dass man auf die Schnellstraße Richtung Goldstrand angewiesen ist. Der Bürgersteig fällt aufgrund Unfahrbarkei weg. Also rauf auf die Straße (natürlich mit Helm). Da es abschüssig geht, konnte ich leicht auf 50km/h beschleunigen und wurde dann noch von Baustellenlastern mit 70km/h überholt. Abstand halten ist auch noch ein fremdes Konzept bg Verkehrsteilnehmer. Nun ja, ich habe es dann doch noch vor Vali an die Wohnung geschafft. Wir sind gleichzeitig abgefahren, aber sie musste einen anderen Weg nehmen, da ihr eine Baustelle den Weg zur Schnellstraße versperrt.

Zur Wohnungssituation noch. Die letzten 2 Tage gab es kein Wasser wegen Wartungsarbeiten am Netz. Gestern sollte es dann wieder fließen, was es auch tat, allerdings gab es dann keinen Strom. Nun ja, so lernt man diese Dinge auch wieder schätzen. Dann war noch der Techniker von BTK da, der bulgarischen Telekom, und hat unseren Telefon- und Internetanschluss (12 MBit für 12,5€ im Monat!) freigeschaltet. Bei Gelegenheit kann ich euch die Nr. geben. Von dem versprochenen Telefon wusste er allerdings nichts, wir sollten in der Zentrale nachfragen. Telekomfirmen scheinen alle gleich zu sein.

Pozdrawi

Ivan

04.04.2008

Erste Woche

Die erste Woche ist fast vorüber und ich kann sagen, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Sicher, ich kenne schon die Stadt von früheren Besuchen und ein paar Wörter auf bulgarisch fallen mir auch noch ein. So blieb der große Kulturschock aus. Allerdings ist mir die Vorstellung noch etwas fremd, das mein Aufenthalt hier von Dauer ist und nicht wie früher nach zwei Wochen vorüber. 

Die letzten Tage habe ich hauptsächlich damit zu gebracht, Valeria, Dessys jüngere Schwester dabei zu begleiten, Sachen für die neue Wohnung zu erledigen. Da sind noch einige Kleinigkeiten zu machen, bevor wir dann einziehen können, so fehlt noch die Matratze, das Waschbecken im Badezimmer, Lampen, etc. Unsere Kisten aus Deutschland sind heil und vollständig angekommen und harren darauf, ausgepackt zu werden. Die Wohnung ist ein Traum, sie ist schön hell und der Blick aufs Meer unbezahlbar. Wir können es schon kaum erwarten, endlich darin zu wohnen.

Das Wochenende werden wir wohl weiter der Wohnung widmen. Das Wetter ist wechselhaft, mal Sonne, mal Regen, Temperatur 12-15 Grad.

Das war es fürs erste, bis nächsten Freitag!

Gruß
Ivan

Transbalkania 2008





Hallo zusammen, 

nach knapp zwei Jahren Vorlaufzeit, lebe ich nun in Bulgarien. Als Anreise haben wir die Autovariante, vor allem auch, weil wir noch einen günstigen Zweitwagen neben dem Rav haben wollten und weil der Honda einfach ein tolles Auto ist. Künftig werde ich hier im Projektmanagement einer deutsch-bulgarischen Multimediaagentur arbeiten. Meine Freundin ist für E.On tätig. Soviel zum Hintergrund, nachfolgend ist ein kleiner Eindruck unserer 2.500km Trips quer durch Osteuropa. Viel Spaß bei der Lektüre! 

Nachdem wir also am 26. März nach nicht enden wollendem Einpackens, Aufräumens und Putzens die Wohnung in Köln endlich verlassen (mit einer Träne im Knopfloch) und in den Honda Civic Sondermodell Transbalkania (hinten tiefergelegt, Gepäck bis an den Dachhimmel und vorne gut verkabelt mit Navigationssystem und Ipod Anschluss) einsteigen konnten, ging es dann auf die große Fahrt. 

Die erste Station ging zu meinen Eltern in Wiesbaden, die schon den halben Tag auf uns gewartet haben. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Linz/Österreich. Den Zwischenstopp in München mussten wir leider canceln, dafür haben wir in Regensburg einen kleinen Stopp eingelegt, uns die schöne Altstadt angesehen, eine WMF Pfanne im Angebot gekauft und zufällig einen Macshop gefunden und Dessys neuem Mac Laptop eine neue Hülle verpasst. Das Internetangebot des Ladens nutzten wir dann noch um das Hotel in Linz zu buchen. 
Winken In Regensburg hat es natürlich geregnet... 

Linz war auch schon Kulturhauptstadt und sie geben sich auch Mühe das nach außen zu zeigen. Überall stehen bunte Statuen herum, bei näherem Hinsehen entpuppen sie sich dann als Werbung für das städtische Schwimmbad und ähnlichem. Linz hat noch ein sehr interessantes Stadtviertel, das sich Solar City nennt. 
Mehr dazu: 
http://www.solarcity-linz.at/ 
http://de.wikipedia.org/wiki/Solar_City 

Dann gibt es noch ein spektakuläres Museum, das Lentos. Nachts wird der rechteckige Klotz am Donau-Ufer blau erleuchtet. 
http://www.lentos.at/de/ 

Gegen Mittag sind wir dann wieder auf die Piste. Nächstes Etappenziel war Szeged, die letzte Oase vor der Wüste habe ich sie genannt. Es ist die letzte ungarische Stadt im Dreiländereck Ungarn, Serbien, Rumänien. Schweren Herzens mussten wir Wien und Budapest links liegen lassen. Lustig: das erste Hotel auf ungarischen Boden nennt sich Hotel Paprika. In Ungarn haben sie uns leider beim Tanken verarscht. Erst wollten wir mit Karte zahlen, natürlich war der Kartenleser defekt, wir hatten aber nur Euros in der Tasche, da drückte der Kassierer die Eurotaste und schwupps wurde der Sprit gleich mal 7 Euro teurer... Wat willste da machen... 
Insgesamt hat sich der Honda aber mit dem Durst gezügelt, trotz voller Beladung sind wir mit 5 Tankstopps hingekommen. Und die Spritpreise waren sonst auch human, um die 1,20€. 

Szeged ist eine interessante Stadt mit viel Jugendstil, der schön renoviert wurde. Abends sind wir im Zentrum noch in eine urige Gaststätte eingekehrt. Dessy hatte einen Szegediner Fischeintopf und ich Szegediner Gulasch als Vorspeise und eine Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch, da wir Wien verschmähen mussten... 
Anschließend haben wir noch ne Jazzkneipe im Keller gefunden, wo mit vollem Einsatz gejammed wurde. Sind aber auch bald ins Hotel, am nächsten Tag stand schließlich die Königsetappe durch Rumänien auf dem Plan. 

Serbien wollten wir erst machen, da sie über eine gut ausgebaute Autobahn verfügen, aber angesichts der politisch angespannten Lage, wurde uns mehrmals davon abgeraten. 

Also Rumänien. Die Straßen machten aber einen besseren Eindruck als wir befürchtet haben, die schlimmsten Abschnitte wurden gerade neu asphaltiert. So cruisten wir also an Dörfern vorbei, die aus nem Borat Film stammen könnten inkl. Personal. Hier und da stand eine Drakula Vila am Wegesrand. Irgendwann wird auch das langweilig, da sich die Strecke zieht. Für Wachmacher sorgten u.a. ein LKW der vor uns einen Reifenplatzer hatte, ein Reifenschaden, eine hässliche Beule, den ich beim Zurücksetzen an einem Bordstein geholt hatte und mehrere Dosen Redbull... Der Reifen hinten rechts, hat aber noch 280km gehalten, nachdem ich mich bei Martin, meinem Spezi für alles Automobile rückversichert habe. Da waren wir allerdings schon 100km vor Bukarest und ein Reifenwechsel auf Notrad nicht wirklich verlockend. Ironischerweise begann nun endlich die Autobahn, wo man hätte Gas geben können, mussten wir mit Tempo 80 dahin zuckeln während die Bukarester Haute Volée in ihren schwarzen Limos und Porsche Cayennes an uns vorbei rauschten, nicht ohne ihr Kommen mit Lichthupe von weitem anzukündigen. Man soll wohl bloß auf der rechten Spur bleiben... 

In Bukarest angekommen, mussten wir erstmal knapp 1 St. unser Hotel suchen, da wegen des Nato Gipfels viele Straßen gesperrt waren und uns das Navi immer genau dahin lotsen wollte. Irgendwann haben wir es dann geschafft und sind nur noch ins Bett gefallen. 12 St. Fahrt auf rumänischen Landstraßen hinterlassen Spuren. An dieser Stelle sei noch ein Lob auf den Honda ausgesprochen, der zuverlässig alles mitgemacht hat. Selbst mit dem Gewicht kam er recht gut zurecht, auch wenn so manches Überholmanöver deutlicher zäher ablief als gewohnt. 

Das letzte Stück nach Bulgarien war mit 180km, die kürzeste der ganzen Reise, dementsprechend entspannt konnten wir sie auch angehen. Je näher wir an die bulgarische Grenze kamen, desto sonniger wurde es. Köln hat um uns geweint und mit Regen verabschiedet. Als wir dann in Veliko Tarnovo ankamen, fielen zwei Elternpaaren einige Klötze vom Herzen... 

Das letzte Stück dann nach Varna war dann auch schon Routine, die Strecke sind wir schon häufig gefahren und mit Freuden stellte ich fest, dass die schlimmsten Passagen neu asphaltiert wurden, EU sei dank! 

Das war der Bericht von unserem 2.500km Trip durch Osteuropa, eine interessante Erfahrung, durchaus machbar, man muss halt ausreichend Sitzfleisch mitbringen. Man hätte sich durchaus auch ausführlichere Zwischenstopps gewünscht und die ein oder andere Stadt noch näher angeschaut, aber dann hätte man 2 Wochen einplanen müssen... 

Ich möchte über die Zeit hier in Bulgarien einen Blog schreiben. 
Die Adresse steht schon fest: 
suxi.blogspot.com 
Die Autosache hat sich ja nun erledigt. 

Wer mit uns günstig und direkt in Kontakt bleiben möchte, dem empfehle ich 
unsere ICQ Nr: 

Ivan: 4042351 

oder Skype: 
Ivan: graduado.suxi 

Auf Bald und do skoro! 
Ivan