14.02.2009

Lebensmittelqualität

Sicher, in Deutschland ist man da schon weiter. Nach einigen Gammelfleischskandalen und Pestizidfunden im Salat sind die Deutschen entsprechend sensibilisiert. Hinzu kommen Institutionen wie Stiftung Warentest und andere. Nicht jeder Deutscher glaubt an den lieben Gott, aber alle an Stiftung Warentest. Vielleicht liegt es auch daran, dass die EU-Kommissarin Meglena Kuneva für Verbraucherschutz zuständig ist. Jedenfalls vergeht kein Tag ohne dass in den Nachrichten über Lebensmittelqualität berichtet wird. Ob der Sirene (bei uns auch Feta-Käse), der ein fester Bestandteil der bulgarischen Küche, tatsächlich mit Kuhmilch hergestellt oder aber mit Palmöl gestreckt wurde. Da werden dann Beispielsrechnungen erstellt und gezeigt, dass ein ordentlicher Sirene mind. 8,-BGN kosten müsste. Ein Preis darunter ist dann ein Indiz für mindere Qualität. So geht dass dann durch alle Lebensmittelgruppen (Hranidelni Stoki). 

Bisher glaubten die Bulgaren, dass ihr Gemüse das beste der Welt (zugegeben die Tomaten sind unschlagbar) und einen der bulgarische Joghurt (wegen des speziellen Bakteriums "lactobazillus bulgaricus") einen Menschen 100 Jahre alt werden lässt. Das sollte reichen. 

Bio ist hierzulande noch nicht sehr stark verbreitet, auch wenn man bereits einige einheimische Bioprodukte im Supermarkt findet und in Sofia vereinzelt spezialisierte Geschäfte geöffnet haben. Die meisten Bulgaren kaufen Ihr Gemüse auf täglich geöffneten Wochenmärkten und wer auf dem Land wohnt, baut es sich sowieso selber an. Nicht nur während des Kommunismus die einzige Garantie für zuverlässige Versorgung.

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