Luxuslimosinen und große SUVs deutscher PremiumherstellerDie G-Klasse und die S-Klasse sind hier schon der Inbegriff eines Mutri-Mobils. Die Fahrer schimpfen sich gerne auch "Biznesmeni".
In den letzten Jahren war schwarz die vorherrschende Farbe, dazu getönte Scheiben. Zunehmend scheint aber Weiß in Mode geraten zu sein, was angesichts der staubigen Straßen nur mit einer Abokarte einer Autowäsche des Vertrauens sinnvoll erscheint. Die siebensitzige GL-Klasse erfreut sich hier einer gewissen Verbreitung, da man diese auch steuerlich geltend machen kann.
Auf die beliebten Nummernschilder bin ich bereits eingegangen. Um sich ein wenig von seinen Biznesmeni-Freunden zu unterscheiden, werden entweder getunte Modelle vorgezogen oder auch gleich zu Bentley, Maybach oder Lamborghini gegriffen. Damit inbegriffen ist dann auch freies Parken vor dem Chalga-Club, Parken im Halteverbot, Fahren über den Vitosha-Boulevard (normalerweise für Verkehr gesperrt) und auch sonstige automobile Narrenfreiheit.
SUVs von asiatischen Herstellern, Mitteklassewagen (neuwertig)
Wer wohlhabend ist, aber ungern mit Mutris in einen Topf geworfen werden will, der greift zu SUV (hier meist Jeep genannt) asiatischer Produzenten wie Toyota, Honda oder Hyundai. Man zeigt so, dass man sich durchaus hätte mehr leisten können, aber aus Bescheidenheit oder Angst vor Beschädigungen KFZ mäßig abgerüstet hat.
Limosinen sind hier nach wie vor der Ausdruck eines luxuriösen Wagens, ein Skoda Superb geht hier als ordentliche Oberklassenlimosine durch (als osteuropäisches Auto deutschen Genen) und steht auch dem Firmenvorstand gut zu Gesicht. Kombis haben sich hier nicht durchgesetzt.
Teure Kleinwagen
Die Tochter oder Freundin (Mutresa) eines Mutra wird gerne mit eine teuren Kleinwagen a la Mini, BMW 1er oder SLK ausgestattet. Darin werden dann die Fahrten zum Frisör, Maniküre, Mall und ins Café absolviert. Äußeres Erscheinungsmerkmal dieser Spezies: Eine zur Löwenmähne hochtoupierte Frisur entweder in Schwarz oder blond gefärbt, rote Stiefel, große Sonnebrile, große Taschen und mit mehr Glitzerzeug behangen als ein Weihnachtsbaum.
Gebrauchte Mittelklassewagen aus dem Westen
Auch wenn die teuren Neuwagen die Aufmerksamkeit erregen, so fährt die Mehrheit (wir erinnern uns, die bis 1.000BGN Monatseinkommen) in Gebrauchtwagen aus dem Westen herum. Aber auch solche "Biznesmen", die mal ein schlechtes Investment getätigt haben, oder sich beim Paten in Ungnade gefallen sind, müssen auch Fahrzeugtechnisch kleinere Brötchen backen.
Besonders Modelle aus Deutschland mit noch gültigem TÜV erfreuen sich großer Nachfrage, kosten aber auch etwas mehr. Aber auch der öffentliche Transport bezieht seinen Fuhrpark aus abgehalfterten Bussen aus Deutschland. So sieht man nicht selten neben der Liniennr. die Endhaltestelle "Bahnhofsplatz-Leinenfeld".
Motorräder
Nur die Todesmutigsten steigen hier auf Zweiräder. Mit oder ohne Motor.
Lada/Moskwitch/Trabi
Good bye, Lenin lässt grüßen. Die Fahrer dieser teilweise museumreifen Vehikel stehen am untersten Ende der Nahrungskette. Da Ersatzteile rar sind, muss viel in Eigenleistung erstellt werden. Das gilt ebenso wie die putzig anmutenden Tuningversuche, mit denen versucht wird, diesen Wagen einen Rest von Anstand und Respekt zu verleihen.