Nach dreieinhalb überwiegend schönen Jahren in Bulgarien, bin ich nun wieder zurück in Deutschland. Einfach fiel mir die Entscheidung nicht, zumal ich erstmal meine kleine Familie zurücklassen musste. Letztlich sind es aber die wirtschaftlichen Fakten, die mich dazu bewogen, diesen Schritt zu machen. Nachdem ich dieses Jahr einen wichtigen Kunden verloren habe und ein Einstieg als Festangestellter sich nicht so einfach gestaltete, muss ich mich nach anderen Optionen umschauen. Schon seit einiger Zeit habe ich mich gefragt, ob ich tatsächlich für immer in Bulgarien leben möchte. Als ich Deutschland verlassen habe, habe ich mir nur wenige Gedanken gemacht, ob ich nur vorübergehend im Ausland leben möchte oder eine Rückkehroption offen halten wollte. Sicher, wir haben die Kölner Wohnung noch ein Jahr lang untervermietet, für den Fall, dass ich mich nicht in Bulgarien einleben könne. Dem war aber nicht so, also kündigten wir die Wohnung, wir haben geheiratet und bald darauf kam auch Pauli.
Insgesamt habe ich mich immer sehr wohl gefühlt, sicher, die das ein oder andere hat mich auch gestört, aber den idealen Platz gibt es nicht. Es ist immer ein Abwägen. Mir hat aber die Vorstellung zunehmend Angst gemacht, irgendwann nicht mehr von Bulgarien wegzukommen. Die Verdienstmöglichkeiten dort sind nun einmal begrenzt und mit Mitte Dreißig ist ein Wechsel auch nicht mehr so einfach. Irgendwann ist auch ein Point of No Return erreicht. Und wenn man dann versucht, was zu finden und man sich nur Absagen holt, wird es unangenehm. Also habe ich mich in Deutschland beworben und wurde von Saatchi&Saatchi in Düsseldorf angenommen. Bislang habe ich den Wechsel nicht bereut, die Arbeit macht mir viel Spaß und die Kollegen sind alles sehr nett und professionell. Die restlichen Monate der Probezeit werden hoffentlich genauso gut weiter gehen.
Die nächste Hürde wird sein, die Familie wieder zusammen zu bringen. Dazu dann später mehr.
The trends in recruiting for 2024
vor 7 Monaten
5 Kommentare:
Ach, traurig, traurig. Und wir haben uns nicht mal kennengelernt. Wir als Rentner haben ja die Probleme mit dem Geld verdienen nicht mehr. Aber eine solche Entscheidung ist zu verstehen. Die Situation hier im Land hat sich in den vergangenen Jahren nicht unbedingt zum Besseren verändert. Darüber täuschen auch die neuen Einkaufsmalls nicht hinweg. Also alles Gute für die Zukunft in Deutschland, die hoffentlich auch den einen oder anderen Bulgarienbesuch nicht ausschließt. Gruß Karla und Jo
Ja, so sieht es aus. Ich sah halt langfristig keine Perspektive dort. Die direkten Auslandinvestitionen sind stark zurückgegangen und dass die Bulgaren sich am eigenen Schopfe rausziehen, kann ich nicht so recht glauben. Dazu kommt, dass das Gesundheits- und Bildungswesen chronisch unterfinanziert ist. Wenn man eine junge Familie hat, ist das schon ein wichtiger Punkt.
Ich werden aber auf jeden Fall Bulgarien immer wieder besuchen, schließlich habe ich da jetzt auch eine Familie. Ich will es nicht ausschließen als Rentner wieder zurück zu kehren. :-)
Danke für die aufmunternden Worte.
Posdravi,
Ivan
Ich drücke Dir fest die Daumen!
Machst du denn auch irgendwann eigemtlichen einen neune blog auf? Du schreibst sehr gut und interessant, wie ich finde.
Es war mir immer ein Genuss, deinen Blog über BG zu lesen
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