21.10.2008

Capoeira in Varna, Bulgaria

Hi Friends,

I am very glad to inform you about the start of the first official Capoeira-Training in Varna, Bulgaria.

Time:
The first lesson will be Monday, 3th november, at 19h. I start once a week.

Location:
Orangefitness (www.orangefitness.bg)
ул.Никола Вапцаров 3 В (ul. Nikola Waptzarov 3B)
Varna 9000

Kontakt:
Теlеfоn: +359 52 712 700 (Orangefitness)
Suxi Fon: +359 878 529729
suxi@capoeira.de

Special prices for capoeirista!

Greetings from Varna!

Graduado Suxi (aka Ivan)

16.10.2008

S-Klasse Werbung


Folgende Anzeige ist in der letzten Ausgabe des Wirtschaftsblattes veröffentlicht worden. Wirtschaftsblatt ist eine deutschsprachige Wirtschaftszeitung, die einmal im Monat in Bulgarien herausgegeben wird und von der deutschen Buisness Community gelesen wird.
Die Anzeige strotzt vor Rechtschreibungs- und Stilfehlern. Wenn das mal keiner in Stuttgart-Möhringen zu sehen bekommt...

15.10.2008

The little differences...Shopping

Einkaufen funktioniert auch in Bulgarien nach internationalen Standards, allerdings gibt es einige lokale Besonderheiten:

1. Der Zugang zu den Geschäften wird nicht selten durch das Verkaufspersonal (prodawatchka) versperrt, dass sich gerne am Eingang versammelt um zu telefonieren, mit den Kolleginnen zu unterhalten, zu rauchen, Kaffee zu trinken, meistens jedoch alles gleichzeitig.

2. Ein Hersteller von Raumbedufter muss einen sehr fähigen Vertriebler beschäftigen. Er oder sie hat es geschafft sämtliche Geschäftslokale zwischen Balkan und Schwarzmeerküste mit einem weißen Kasten auszustatten, der in regelmäßigen Abständen ein Raumperfum in die Umgebung versprüht. Wenn man es irgendwie in das Geschäft geschafft hat, wird man erstmal von einer Duftwolke erschlagen.

3. Kleidungsstücke sind oft nicht in der gewünschten Größe verfügbar. Die Aufforderung "Schauen Sie doch mal im Lager nach!" ist sinnlos, Kleidungsstücke sind häufig nur in einer Größe pro Exemplar vorhanden.

4. Ladenschluss gibt es nicht, man kann auch bequem Sonntags bis in den Abend hinein einkaufen.

5. Manche Dinge sind durchaus teurer als in Westeuropa.

6. Man vermisst Drogeriemärkte, Bäckereien, Fahrradgeschäfte und H&M.

7. Es wird teilweise mit Preisnachlässen von 70% geworben. Warum nicht gleich verschenken?!

8. Das Produktportfolio ist manchmal recht heterogen. Bei Varchev in Varna kann man Geld tauschen und Finanzprodukte erwerben. Wer sein Geld allerdings noch hochprozentiger anlegen möchte, kann aber auch Alkoholika und Zigarren im selben Landen kaufen.

9. Egal wo und was man einkauft, man bekommt pro Einkaufsgut eine Plastiktüte.

10. Bei Ladenlokalen, die mit Opening Soon beschriftet sind, kann Zeit ein sehr dehnbarer Begriff sein und in Echt Monate oder Jahre bedeuten.

Pozdrawi
Ivan

11.10.2008

Regenbogen über Trakata





Hier einige schöne Aufnahmen von einem Regenbogen über Trakata. Die Gebäude sind die noch unbewohnten Neubauten von nebenan. Enjoy!

Bilkova Apteka



Eine interessante Einrichtung in Bulgarien sind sogenannte Bilkovi Apteki, oder auch Kräuter-Apotheken. Dort kommen die Anhänger der Naturmedizin voll auf ihre Kosten. Die etwas streng riechenden Apotheken bieten säckeweise getrocknete Kräuter, die man gegen alle möglichen Zipperlein einsetzen kann, wenn man sich damit auskennt. Aber auch homöopathische Medizin wird angeboten. Eine interessante Alternative zu herkömmlichen Apotheken.

10.10.2008

Bulgarien ist auf den Stier gekommen

Bulgaren rechnen sich gerne den mediterranen Südländern zu, sei es wegen der Neigung zu einer gewissen Manana-Mentalität, in Fachkreisen auch Prokrastination genannt, sei es wegen des Klimas und der Vorliebe für Fiesta. Also im direkten Vergleich von Spaniern und Bulgaren jedoch gibt es dennoch einige Unterschiede. So sind Spanier kommunikativer und legen eine größere Lebensfreude an den Tag. Außerdem haben sie einen größeren Sinn für Schöne und Feine, wohingegen die Bulgaren manchmal etwas grummeliger und mißtrauischer erscheinen. Dennoch gibt es durchaus Parallelen, eine davon ist der Machismo. Das Sinnbild für den Macho ist wohl der Torero, auch wenn es mittlerweile auch Frauen gibt. Jemand, der sich einen schnaubenden 500Kg Stier entgegenstellt, muss wohl über eine gehörige Portion Cojones verfügen. Interessant dabei ist, dass aktuelle gleich mehrere Firmen Werbeclips im Fernsehen schalten, in dem der Stierkampf oder auch der Stierlauf in Pamplona als Hintergrund der Werbebotschaft dienen. Auf diese Weise propagiert beispielsweise der Mobilfunker Globul seine Auslandstarife.
Ole´!

Pozdrawi
Ivan

02.10.2008

The little differences... Gastronomie

- Kaffee gibt es nur als Espresso in zwei verschiedenen Varianten: Normal und Delgo (lang), im Sinne von doppelt. Varianten wie Latte Macchiato oder Capucchino werden oftmals angeboten, aber nicht selten falsch serviert. Kaffeehausketten a la Starbucks schießen auch hier aus dem Boden. Oft kann man aber auch im Büdchen um die Ecke für 30 Stotinki einen kleinen Becher des schwarzen Heißgetränkes erwerben. Kaffeesahne wird extra berechnet.

- Die bulgarische Küchenorganisation vermag es nicht, alle Speisen zeitgleich an alle Gäste zu servieren. Außerdem kommt die Beilage manchmal vor der Hauptspeise. Daher wird es hier nicht als unhöflich angesehen, wenn man bereits mit dem Essen beginnt, wenn man das Glück zuerst bedient zu werden.

- Betritt man ein Lokal, wartet man in der Regel an der Türe und lässt sich einen Tisch zuweisen.

- Ein Lokal sollte nach dem Gesetz die Hälfte der Plätze für Nichtraucher reservieren. In der Regel werden diese Tische an wenig attraktiven Orten aufgestellt. Oder per Aschenbecher aus einem Nichtrauchertisch einen Rauchertisch gemacht. Im Übrigen habe Bulgaren die schlechte Angewohnheit auch während des Essens zu rauchen. Ich pflege dann darauf hinzuweisen, dass das Fleisch bereits gegrillt wurde und nicht mehr geräuchert werden muss.

- Die Servicequalität ist stark schwankend, von lustlos desinteressiert bis überaus zuvorkommend. Aber die Tendenz geht nach oben.

- Restaurants sind auch unter der Woche gut besucht. Noch sind die Preise relativ günstig, wenn man es mit Selbstkochen vergleicht. Für 20€ inkl. Getränke können zwei Personen gut satt werden.

Pozdrawi
Ivan

01.10.2008

Was so manchmal vor unserer Haustür parkt...



Hoffentlich drück da nicht einer aus Versehen auf den roten Knopf.

Good Bye Lenin auf bulgarisch



In dem Film Good Bye Lenin ging es darum einer glühenden Anhängerin des DDR-Regimes, die die Wende im Koma nicht mitbekam, das Leben im untergegangenen Arbeiter- und Bauernstaat vorzugaukeln. Ausländer, die sich längere Zeit in Bulgarien aufhalten, beschweren sich häufig, dass der Sozialismus bei vielen Leuten noch in den Gliedern steckt. Insbesondere wenn man es mit staatlich Beschäftigten, aber auch mit solchen die bei Banken, Post oder der BTC (bulgarische Telekom), zu tun hat. Aber nicht nur eine kommunistische Arbeitsmoral erinnert an 40 Jahre kommunistischer Herrschaft, man muss nur mit offenen Augen durch die Gegend laufen, um Überbleibsel an vergangene Zeiten zu entdecken:

1. Kommunistische Monumente:
Die kommunistische Ästethik setzte eher auf Bombastik, errichtet unter Zuhilfenahme von größeren Mengen an Stahl und Beton. Überall kann man solche Monumente entdecken. Besonders auffällig das Monument zum 1300 Jubiläum der Staatsgründung Bulgariens in Shumen. Aber auch sonst trifft man im ganzen Land auf Statuen, Flugzeuge oder Uboote in der Landschaft. Der Langzeit-Herrsche Todor Shivkov hat in seinem Geburtsort Pravetz ein Denkmal erhalten. Und das im Jahre 2001! Als hätte man Erich Honecke 12 Jahre nach der Wende in Stein verewigt...

2. Toponyme:
Oder auch Ortsnamen. Viele Viertel tragen immer noch kommunistische Propagandanamen wie Druzhba (Freundschaft) oder Mladost (Jugend). Im Nordosten heißt ein Ort immer noch Partizani. Eine ganze Stadt (Dimitrovgrad) wird immer noch nach dem ersten stalinistischen Führer Georgi Dimitrov genannt. Es ist übrigens auch als bulgarische Chalga-Hauptstadt bekannt.

3. Plattenbauten, oder auch Kompleksi:
Trotz Immobilienbooms und reger Bautätigkeit lebt die überwiegende Mehrheit der Bulgaren noch in Plattenbauten. Gerade an den äußeren Rändern der größeren Städte ziehen sich die Blocks kilometerlang. Die Mehrzahl der Wohnungen sind jedoch Eigentum der Bewohner. So kommt es, dass die Wohnungen oftmals sehr aufwändig renoviert und gut in Schuss sind, während das Treppenhaus und die Umgebung einen eher traurigen Eindruck macht. So kommt auch der Patchworkeffekt vieler Bauten zustande und die Außenfassaden sind mitunter sehr farbenfroh bemalt. Schaut man sich die Fenster genauer an, so findet man selten zwei von derselben Art.

4. Autos:
Man darf sich nicht von der S-Klassen und SUV-Schwemme blenden lassen. Nicht wenige Bulgaren fahren nach wie vor im Trabi, Moskwitch oder Lada durch die Straßen. Wer sich sogar das nicht leisten kann, bewegt sich mit Pferdefuhrwerken fort. Immerhin ein sehr ökologisches Fortbewegungsmittel.

5. Politik:
Besonders die Alten wählen noch in Scharen die BSP, die Nachfolgepartei der kommunistischen Partei. Nicht zuletzt deshalb versucht die Partei ihre Stammklientel mit Geschenken bei Laune zu halten. Im Sommer kam der Vorschlag alle Rentner auf Staatskosten Urlaub an der Schwarzmeeküste zu spendieren. Doch wie nicht selten in Bulgarien blieb es meines Wissens nach bei der Ankündigung.

P.S: Dies war der 100. Post in diesem Blog.