Einkaufen funktioniert auch in Bulgarien nach internationalen Standards, allerdings gibt es einige lokale Besonderheiten:
1. Der Zugang zu den Geschäften wird nicht selten durch das Verkaufspersonal (prodawatchka) versperrt, dass sich gerne am Eingang versammelt um zu telefonieren, mit den Kolleginnen zu unterhalten, zu rauchen, Kaffee zu trinken, meistens jedoch alles gleichzeitig.
2. Ein Hersteller von Raumbedufter muss einen sehr fähigen Vertriebler beschäftigen. Er oder sie hat es geschafft sämtliche Geschäftslokale zwischen Balkan und Schwarzmeerküste mit einem weißen Kasten auszustatten, der in regelmäßigen Abständen ein Raumperfum in die Umgebung versprüht. Wenn man es irgendwie in das Geschäft geschafft hat, wird man erstmal von einer Duftwolke erschlagen.
3. Kleidungsstücke sind oft nicht in der gewünschten Größe verfügbar. Die Aufforderung "Schauen Sie doch mal im Lager nach!" ist sinnlos, Kleidungsstücke sind häufig nur in einer Größe pro Exemplar vorhanden.
4. Ladenschluss gibt es nicht, man kann auch bequem Sonntags bis in den Abend hinein einkaufen.
5. Manche Dinge sind durchaus teurer als in Westeuropa.
6. Man vermisst Drogeriemärkte, Bäckereien, Fahrradgeschäfte und H&M.
7. Es wird teilweise mit Preisnachlässen von 70% geworben. Warum nicht gleich verschenken?!
8. Das Produktportfolio ist manchmal recht heterogen. Bei Varchev in Varna kann man Geld tauschen und Finanzprodukte erwerben. Wer sein Geld allerdings noch hochprozentiger anlegen möchte, kann aber auch Alkoholika und Zigarren im selben Landen kaufen.
9. Egal wo und was man einkauft, man bekommt pro Einkaufsgut eine Plastiktüte.
10. Bei Ladenlokalen, die mit Opening Soon beschriftet sind, kann Zeit ein sehr dehnbarer Begriff sein und in Echt Monate oder Jahre bedeuten.
Pozdrawi
Ivan