Hier nun der langersehnte zweite Teil des Erfahrungsberichtes:
Auf dem Weg in die Stadt hängt ein Allianz Plakat quer über der Autobahn. Auf die trifft man auch überall (auch in China ;-)
Die erste Fahrt durch Varna offenbart einen leichten Ostcharme, zeigt aber viel stärker, dass die Bulgaren, zumindest was das Angebot an Einkaufsmöglichkeiten angeht, auf West-Niveau sind.
Die Wohnung von Dessy und Ivan überzeugt mich gleich. Insbesondere auf dem vorderen Balkon mit Blick aufs blaue, weite Meer, werde ich in den nächsten Tagen öfter zu Gast sein. Daran kann man sich nicht satt sehen. Da Ivan ein Frühaufsteher ist und ich meinen deutschen Schlafrhythmus nicht so schnell verschieben kann, treffen wir uns das ein ums andere Mal morgens auf dem Balkon, schauen in die Ferne und philosophieren über das Leben in Bulgarien und anderswo. Mensch, das habe ich mit Ivan nicht mehr gemacht, seit wir zusammen wohnten. Sehr schön.
Die Wohnung befindet sich im 3. Stock, ist fast komplett, sehr schön und modern eingerichtet. Ich habe das Arbeits- und Gästezimmer für mich alleine. Direkt daneben die Gästetoilette, ebenfalls für mich alleine. Fürstlich. Die Wohnung ist Teil einer kleinen Anlage mit insgesamt etwa 20 Wohneinheiten, eigenem Einkaufsladen und Restaurant. Was braucht man mehr? Achja, den Pool und den kombinierten Fussball-Tennis-Basketballplatz direkt vorm Haus. Sagte ich fürstlich? Ich meinte königlich! Theoretisch, muss man die Anlage in diesem Leben also nicht mehr verlassen ;-)
Als wir bei Dessys Eltern waren, sagte Ivan mal, dass die Bulgaren als erstes, wenn sie nach Hause kommen, den Fernseher einschalten und im Hintergrund laufen lassen. Er hätte mal getestet, wie lange das TV ausbleibt, wenn er es ausschaltet. Keine 5 Minuten! Den Test habe ich bei Dessy und Ivan wiederholt und kann sagen: diesbezüglich ist Ivan ein Bulgare ;-) Da er in 95% der Fälle auf einen Chalga-Sender schaltet, muss ich mich korrigieren: er ist ein echter Bulgare! Wenn ich seine 6-monatigen Bulgarisch-Kenntnisse höre, kann ich das ebenfalls bestätigen. Dobre!
Ansonsten laufen unsere Tagesprogramme nach folgendem Muster:
- Aufstehen, Frühstücken, aufs Meer schauen, Basketball, Pool, Ausruhen, Essen, Shoppen, Ausruhen, Abendessen
- Aufstehen, Frühstücken, aufs Meer schauen, Fussball-Tennis, Pool, Ausruhen, Essen, Ausruhen, Strand, Strandbar, Ausruhen, Abendessen
- Aufstehen, Frühstücken, aufs Meer schauen, Tennis, Pool, Ausruhen, Essen, Massage, Ausruhen, Abendessen
Mittags haben wir zweimal in Kantinen von Büro- und Einkaufsgebäuden gegessen. Gutes Essen zu sehr guten Preisen. Daneben waren wir auch in Restaurants, z.B. auch in dem zur Anlage der Wohnung gehörendem Casa Bonita. Zu empfehlen.
Abends waren wir in diversen Restaurants. Beispielsweise im Rappongi. Sehr guter Fisch, zu, für unsere Verhältnisse, guten Preisen. Sehr offene Atmosphäre, direkt am Strand, ein Wind vom Meer. Auch die unter künstlich angelegten Palmen stehenden Liegen vor dem Restaurant waren einen Strandtag wert. Als wir da waren, gab es einen actionreichen Wellengang.
Sehr gut hat mir auch das Staro Selo gefallen. Spezialität Fleisch, insbesondere Lamm. Große Fleischplatte, Salat, Rakia. Dazu Live-Musik und eine Folklore Darbietung. Da möchte ich beim nächsten Besuch auch wieder vorbeischauen.
An einem Abend machten wir einen Spaziergang durch die Stadt. Sommerliche Stimmung. Sehr viele glücklich wirkende Menschen. Sehr viele dachte ich, bis Dessy und Ivan mir versicherten, dass wenig los sei, da Ende der Saison ist. Entschuldigung, aber davon muss ich mich dann nächstes Jahr persönlich überzeugen. Das kann ja jeder behaupten ;-)
Den Abschluss des Urlaubs bildete ein sehr schöner und ein wenig wehmütiger Grillabend zu Hause mit Dessy und Ivan. Ein würdiger Abschluss. Sehr gelungen, wie der gesamte Urlaub. Danke Euch beiden!!! - Njama za schto!